Mit der Kutsche durch Edfu zum Horus-Tempel
5.Tag (Di)Auch am Dienstag ging es wieder früh los. 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Aufbruch zur Besichtigung.
In der Nacht hatte unser Schiff Edfu erreicht und hatte dort fest gemacht.
Endlich lag mal kein anderes Schiff zwischen uns und dem Kai.
Wir stiegen aus und es wartete eine Überraschung in Form von Kutschen.
Je 2 Personen stiegen in eine der Kutschen, mit denen wir dann durch die Stadt zu dem Tempel fuhren.
Wir hatten aber scheinbar den lahmsten Gaul erwischt, denn alle anderen überholten uns, so sehr der Kutscher auch versuchte, den Gaul anzutreiben.
Bei der Ankunft sollten wir uns die Nummer der Kutsche merken, denn mit dieser sollten wir auch später wieder zurück fahren. Unsere hatte die Nummer 42.
Toll, aber unsere hatte nur hinten eine Nummer, die aber in arabischen Buchstaben (oder war das eine Zahl?) geschrieben war. Es sah aus wie 9A.
Ich merkte mir daher das aussehen der Kutsche und das Gesicht des Beduinen, der sie kutschierte.
Der Horus-Tempel in Edfu
Der
Tempel von Edfu ist dem falkenköpfigen Gott
Horus gewidmet. Der Tempel gilt als einer der Best erhaltensten Tempel in ganz Ägypten. Fertiggestellt wurde er erst in Römisch-Griechischer Zeit, also um 200 v. Chr. Das gewaltige Eingangstor hat eine Höhe von fast 40 Metern und ist perfekt erhalten. Höher war nur das Tor vom Karnak-Tempel, das aber nicht komplett erhalten ist.
Nach der Besichtigung, bei der wir fast die einzigen Touristen waren (wer kommt schon um 8 Uhr da hin?) , tranken wir beide noch eine Cola im Restaurant dort und suchten und fanden danach auch unsere Kutsche wieder, mit der wir dann zurück zum Schiff fuhren.
Unser Reiseleiter Aladin hatte uns gesagt, wir sollten pro Kutsche 50 ägypt. Pfund Trinkgeld geben, etwa 2,50 Euro. Unser Kutsche wollte natürlich das Doppelte, also für jeden 50. Da stieß er bei mit aber auf taube Ohren. Ich denke, die versuchen es bei jedem, mehr raus zu holen.
Als wir alle wieder auf dem Schiff waren, legte die Serenity sofort ab, denn wir hatten noch eine Strecke vor uns, und wollten nicht zu spät ankommen.
Doppeltempel von Kom Ombo
Wir gingen auf das Oberdeck und genossen die Fahrt. Leider war die Bar bis 11 Uhr geschlossen, also war es nichts mit einem Kaffee. Gegen 11:30 gab es dann dort einen Snack, der wirklich lecker war. Irgendwie war ich müde und ging in die Kabine, um etwas zu schlafen. Das Mittagessen lies ich ausfallen. Nach 2 Stunden war ich wieder frisch und ging wieder zu meiner Frau, die auf dem Oberdeck die Sonne und die Fahrt genoss.
Gegen 17 Uhr erreichten wir Kom Obo und legten dort an. Auch hier lagen wir direkt am Kai.
Wir stiegen aus und liefen bei einsetzender Dämmerung zu fuß zum
Doppeltempel von Kom Obo, der zur hälfte dem Gott Horus und dem krokodilköpfigen Gott
Sobek gewidmet ist.
Auch das kleine Museum, in dem mumifizierte Krokodile ausgestellt sind, besuchten wir.
Wieder an Bord, legten wir wieder ab, in Richtung Assuan. An diesem Abend gab es ein Abendessen auf dem Oberdeck. Hier saßen wir den ganzen Abend mit Robert und Edit zusammen, bis wir um 22 Uhr zu Bett gingen.
Die Serenity fuhr unter der toll beleuchteten Assuan-Bridge hindurch, was ich noch vor dem schlafen gehen vom Balkon ansehen konnte.
Hochdamm des Assuan-Staudamms.
6.Tag (Mi)Im Laufe der Nacht hatte die Serenity fast in der Stadtmitte von Assuan angelegt.
Auch am Mittwoch ging es wieder um 6 Uhr los mit dem Bus.
Das erste Ziel war der Hochdamm des Assuan-Staudamms.
An dieser Stelle ist der Dammfuß etwa einen Kilometer dick.
Die Aussicht war schon nicht übel, aber irgendwie hatte ich mir den Damm noch spektakulärer vorgestellt,
denn es gab keine Staumauer, wie wir sie von unseren Stauseen in Deutschland kennen.
Nach dem wir uns den Staudamm angesehen hatten, fuhren wir zu einer Manufaktur, in der Essenzen für die Parfümherstellung gewonnen werden. Die kannten jedes Parfüm von Namen und konnten einem sofort sagen, Welche Essenzen sich darin befanden und welche der den typischen Duft erzeugt. Natürlich konnte man danach auch wieder mal Kaufen. Susanne gönnte sich 25 ml Lotusextrakt.
Ich gönnte mir nach einiger handelei zwei Stangen Marlboro bei einem fliegenden Händler.
Auf dem Basar bei einem Gewürzhändler.
Einige der Mitreisenden hatten den Wunsch geäußert, irgendwo Gewürze auf dem Basar einkaufen zu können.
Das war kein Problem, denn der Reiseleiter kannte einen Gewürzhändler der deutsch sprach und auch alle deutschen Namen der Gewürze kannte. So fuhren wir wieder mit dem Bus nach Assuan, und wer wollte, konnte mit einem anderen Reiseleiter von einem anderen Boot, dessen Leute mit im Bus waren, auf den Basar zu dem Händler gehen.
Uns wurde nicht zu viel versprochen. Es wahr Wahnsinn, wie gut er sortiert war und alles war frische, erstklassige Ware. Dazu waren die Preise auch wirklich sehr günstig. Manche decken sich mit Gewürzen im Wert von 75 Euro ein.
Wir kauften uns nur echten roten und grünen Pfeffer. Für knapp 5 Euro haben wir nun sicher genug roten und grünen Pfeffer für die nächsten 10 Jahre.
Da wir unter den ersten waren, die den Einkauf erledigt hatten, beschlossen wir, uns von der Gruppe abzusetzen und auf eigene Faust über den Basar zu gehen. Das Schiff würden wir auch selbst wieder finden und der Reiseleiter hatte eh bereits völlig den Überblick verloren, wer überhaupt in der Gruppe gewesen war.
Nach einigem Suchen fanden wir auch nach dem Spaziergang über den Basar unser Schiff wieder. Gerade vor uns kamen auch gleichzeitig die anderen der Gruppe an.
Felukkenfahrt auf die Kitchener-Insel.
Nach einem guten Mittagessen (es gab frisch gegrillte Köfte, mein Leibgericht in Ägypten) konnte es weiter gehen.
Neben unserem Schiff lagen zwei
Felukken bereit, mit denen wir auf die
Kitchener-Insel im Nil segelten.
Auf dieser Insel befand sich der Botanische Garten der Stadt. Die Insel beheimatet tropische und subtropische Pflanzen Afrikas und Asiens, die hier parkartig angepflanzt wurden. Dazu zählen Mahagonibäume, Brotfruchtbäume, Muskatnussbäume, Trompetenbäume, Mango- und Maulbeer-Feigenbäume, vielfarbige Bougainvillea-Büsche, Malven, Oleander, Hibisken, Waldreben und Weihnachtssterne. Der Pflanzenreichtum bildet einen idealen Nistplatz für zahlreiche Vogelarten.
Nach unserem Rundgang gingen wir noch eine kalte Cola trinken und ich kaufte mir auch noch ein T-Shirt. Wenigstens eines musste ich ja wieder haben. Danach segelten wir wieder zum Liegeplatz unseres Schiffes.
Nach dem Duschen ging Susanne zum Abendessen. Ich entschied mich dagegen und ging früh zu Bett, denn morgen sollte der Weckruf um 3:30 Uhr erfolgen, da wir einen weiten Weg vor uns hatten.
Tempel von Abu Simbel
7.Tag (Do)Nach einem kurzen Frühstück erhielt jeder noch ein Lunchpaket und um 4 Uhr saßen wir bereits im Reisebus.
Unsere heutige Fahrt brachte uns fast bis zur Grenze des Sudan, zum
Tempel von Abu Simbel. Die Stecke betrug 210 Kilometer, was wir in etwas über 4 Stunden schafften. Während der Fahrt schlief ich noch ein wenig und aß dann mein Lunchpaket.
Trotz der frühen Stunde waren bereits viele Reisegruppen an dem Tempel.
Nach einem kleinen Fußmarsch bogen wir um eine Ecke und es war ein toller Anblick, diesen Weltberühmten Tempel von Ramses II endlich live vor sich zu sehen.
Wir besuchten auch das innere, aber darin war es so heiß und voll, das ich froh war, weder draußen zu sein. Nicht mal ein Foto hatte ich drinnen machen können.
Als nächstes sahen wir uns dann den Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, dessen Große königliche Gemahlin.
Bei diesem Tempel beschlossen wir allerdings, es bei einer Aussenbesichtigung zu belassen, denn auch hier waren wieder jede Menge Touristen beim Eingang.
Fatamorgana
Nach der Besichtigung mussten wir erst mal eine viel zu teure kalte Cola im Restaurant trinken gehen.
Dann ging es wieder 4 Stunden mit dem Reisebus durch die Wüste, wobei wir eine Rast machten um eine tolle Fatamorgana zu sehen.
Kein Wunder bei der Hitze.
Gegen 14:30 erreichten wir unser Schiff, wo man mit dem Mittagessen auf uns gewartet hatte.
Mir reichte eine Schüssel Suppe. Die war so gut wie eine Rindfleischbrühe zuhause, die ich ja auch sehr mag.
Nach dem Mittagessen legten wir ab . Nun ging es wieder auf den Rückweg nach Luxor, aber ohne Besichtigungstouren. Nur noch eine angenehme Flusskreuzfahrt, und etwas länger schlafen.
Wir gingen auf das Oberdeck und genossen die Reise bei einigen Cocktails in der Sonne. Hier hatten wir alles, was wir brauchten. Sonne, was zu trinken und einen Pool. Dazu eine tolle Aussicht. Nach dem Abendessen gegen 21:30 legten wir dann in Edfu an, wo wir für die Nacht fest machten und liegen blieben.