Unser Wecker klingelte um 6 Uhr und der Regen prasselte auf unsere Hütte mit Wellblechdach.
Das motivierte uns nicht besonders zum Aufstehen aber heute war ein Reisetag vorgesehen.
Nach einem guten Frühstück um 7 Uhr in unserer Dschungel Lodge packten wir die Rucksäcke und gingen zu dem Boot am Anleger.
Pünktlich um 9:00 Uhr war alles Gepäck verstaut und alle unserer Reisegruppe waren an Bord.
Das Boot hatte zwei 115 PS Aussenborder und somit fuhren wir mit hohem Tempo durch die Flüsse des Nationalparks.
Ich machte mir schon sorgen, das mein Rucksack über Bord gehen könnten.
Er lag obenauf auf einem Stapel im Bug oberhalb der niedrigen Reling.
In knapp zwei Stunden erreichten wir die Anlegestelle, wo unser Bus bereits auf uns wartete.
Nach dem wir das Gepäck vom Boot in den Bus umgeladen hatten, fuhren wir in Richtung Limón.
Zuerst kamen wir nur langsam voran.
Die Strasse war sehr schlecht und der Bus musste ständig den vielen Schlaglöchern ausweichen.
Ausserdem wurde es manchmal eng, wenn uns grössere Fahrzeuge entgegen kamen.
Ebenso kosteten uns auch unsere Fotostopps gelegentlich etwas Zeit, aber wir wollten ja auch was vom Land sehen und uns nicht hetzen. Schließlich waren wir ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.
So beobachteten wir Blattschneiderameisen am Strassenrand oder Bananenpflücker bei der Arbeit.
Nach einigen Stunden erreichten wir dann eine bessere Strasse und bald waren wir auf der N 36 in Richtung Osten unterwegs.
Als wir ein Faultier mit seinem Jungen in einem Baum entdeckten, machten wir natürlich auch sofort wieder einen Halt.
Ebenso an einem Restaurant, in dessen Hof eine Schmetterlingshalle kostenlos zu besichtigen war.
Hier sahen wir viele bunte Schmetterlinge, die in Costa Rica heimisch waren und ebenso ihre Raupen.
Nur das Fotografieren war schwierig:
Sobald sich ein Schmetterling setzt, klappt er die Flügel hoch und man sieht nur die unansehnlich, graue Rückseite der Flügel. Ich sollte aber noch zu besseren Fotos kommen.
Gegen 14 Uhr assen wir zu Mittag im Restaurant "Elli´s" an der N 36.
Wir hatten uns den "Burger des Hauses" für je 2700 Colones und dazu ein kaltes Imperial zu 1000 Colones gegönnt.
Nach dem Essen entdeckten wir noch einen Pfeilgiftfrosch im Gebüsch direkt neben dem Restaurant.
Es war ein Pumillio, aber mit einer interessanten, mir bisher unbekannten Zeichnung.
Unseren nächsten Halt machten wir um 16:00 Uhr in Limón an der Karibikküste.
Hier entdeckte Kolumbus 1502 die Küste Costa Ricas.
Das es in Strömen regnete, kaufen wir im Supermarkt nur kurz Getränke ein
und manche unserer Truppe wechselten Geld bei der Bank.
Auf einen weiteren Spaziergang durch die Stadt verzichteten wir bei dem schlechten Wetter.
Nur den Überseehafen mit seinen Bananenfrachtern und das Kolumbus-Denkmal schauten wir uns kurz trotz des Regens an.
Eventuell war das auch besser so, da die Stadt als nicht besonders sicher galt und hier öfters bewaffnete Raubüberfälle auf Touristen stattfinden.
Weiter ging es in Richtung der Grenze zu Panama nach Puerto Viejo.
Den durch seine Einwohner Jamaikanisch geprägten Ort erreichten wir gegen 18:30 Uhr.
Es war inzwischen dunkel geworden.
Vor Ort zogen wir in das Hotel ziemlich urige
Totem Beach Resort.
Es lag fast direkt am Strand der Karibik. Nur die Dorfstrasse lag zwischen dem Resort und dem Strand.
An der Rezeption gab es beim Einchecken ein Problem mit einem Zimmer. Natürlich mit unserem.
Es fehlte einfach in deren Liste. Nach einigem hin und her bekamen wir eine Suite im Erdgeschoss abseits der Unterkünfte unserer Mitreisenden.
Manchmal hat man einfach Glück. Die anderen hatten alle nur einfache Standart-Zimmer bekommen.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir erstmal zum Strand und danach zum Abendessen.
Das Essen war an diesem Abend inklusive und es gab als Vorspeise Lasagne und Salat.
Danach eine Pizza Margerita mit viel zu dickem Teig.
Nicht gerade ein sonderlich karibisches Abendessen.
Wahrscheinlich war der Koch niemals in Italien gewesen. Der Laden war auch nicht gerade preiswert. Gut, das wir das Abendessen nicht selbst zahlen mussten. Sonst hätten wir uns darüber geärgert.
Es regnete noch immer Bindfäden, aber trotzdem planten wir an dem Abend für morgen eine Wanderung durch den Cahuita Nationalpark.
Wir hörten vom Bett aus den Regen prasseln, Grillen zirpen, die Brandung der Karibik an der Küste dröhnen und gelegentlich auch die Mack-Trucks über die Landstrasse donnern.
Mir dieser Geräuschkulisse schliefen wir heute ein (eine geniale Soundkulisse, wenn man Abenteuerurlaub mag).