Jibacoa
Wir wurden dann bei unserem Anschlusshotel
Villa Tropico an der Nordküste abgesetzt. Unser Zimmer war noch nicht fertig, und so gingen wir erst mal etwas essen. Wir entschieden uns für Burger und Pizza. Danach bezogen wir das Zimmer, dass leider im Haupthaus in der 1. Etage lag. Schade, ich hätte lieber eines der Bungalows gehabt. Es lag aber auch direkt am Strand, nur leider regnete es noch immer. Den Abend verbrachten wir an der Bar, nach dem man uns aus dem Restaurant geworfen hatte, da sie schlossen.
Tag 13 (Do):Wir hatten endlich mal ausgeschlafen, aber der Regen hatte noch immer nicht aufgehört. Somit verbrachten wir den Tag damit, etwas zu essen, an der Bar was zu trinken und auf dem Balkon abzuhängen. Nachmittags gingen wir, als es mal kurz trocken war, über den Strand zum 5-Sterne Hotel Breeses, wo aber auch nichts los war. Dann, nach dem Abendessen setzten schwere Unwetter und Gewitter ein. Es war ein tiefer Ausläufer eines Blizzards, der uns überquerte. Die Frau an der Bar sagte uns, dass es seit 10 Jahren hier noch nie so heftig war.
Das Hotel nach dem Hurrican
Tag 14 (Fr):Wir gingen um 9 Uhr zum Frühstück. Das Unwetter hatte die ganze Nacht durchgehalten und das halbe Grundstück des Hotels stand unter Wasser. Auch einige Bungalows waren abgesoffen. Das Regenwasser, vermischt mit Schlamm, war auch bis in den Pool gelaufen. In der Nacht hatten uns fast alle unserer Mitreisenden um 3 Uhr in Richtung Flughafen Havanna verlassen, um über Canada zurück zu fliegen.
Am Morgen schien dann aber die Sonne. Wir besichtigten nun mal die Lage im Hotel und den Strand, an dem rote Flaggen hingen. An Baden war nirgendwo zu denken, auch wenn sich alle bemühten, das Chaos zu beseitigen.
Wir lagen ein wenig am Pool in der Sonne, doch Nachmittags zog es sich dann wieder zu und Regen setzte ein. Abends verabschiedeten wir dann noch unsere letzten beiden Mitreisenden Kati und Basti. Inzwischen waren auch wieder die Gewitter zurückgekehrt und es regnete wieder Hunde und Katzen.
Irgendwann endete der Tag dann auch wieder an der Bar. Wir konnten nur hoffen, dass das Wetter bald besser werden würde.
Urbex in ein verlassenes Ressort
Tag 15 (Sa):Am nächsten Morgen hatten sich endlich die Wolken verzogen und die Sonne schien. Somit beschlossen wir, nach dem Frühstück an den Strand zu gehen. Im Hotel tauschen wir 10 CUC als Pfand für zwei Strandhandtücher. Zum Mittagessen waren wir dann wieder im Hotel. Ich schnappte mit nun meine Kamera und wir beide machten erst mal Fotos von der Hotelanlage. Danach gingen wir hinüber zum Hotel Breezes. Susanne nahm dabei den Weg durch die Flussmündung, ich entschied mich für die Brücke und über den niedrigen Zaun.
Als wir hier nun auch alles besichtigt hatten, gingen wir den Strand mal in die andere Richtung. Hier trafen wir auf ein verlassenes Ressort. Am Tor stand zwar ein Wachmann, aber der lies uns nach einem freundlichen "Olá" einfach weitergehen. Wir schauten uns die Ruinen der Anlage und deren Pool an. Eigentlich eine nette Anlage mit vielen Bungalows, die eben einen leichten Renovierungsstau hatten.
Da es wieder nach Regen aussah und die Füße weh taten, gingen wir lieber ins Hotel zurück, aßen zu Abend und verbrachten den Abend wieder an der Bar.
Unser 55er Chevy Bel Air
Tag 16 (So):Auch heute schien die Sonne und nach dem Frühstück gingen wir an der Hoteleinfahrt vorbei, wobei uns der übliche Angestellte fragte, ob wir ein Taxi wünschen. Da er englisch sprach, fragte ich ihn mal, ob er wüsste, ob wie es möglich wäre, mit so einem alten, amerikanischen Oldtimer mal einen kleinen Ausflug zu machen.
Da konnte er helfen: Sein Bruder kannte einen, der so einen Wagen hatte. Und schon verlies er seinen Arbeitsplatz und schwang sich auf seinen elektrischen Motorroller, um seinen Bruder zu informieren.
Kurz darauf erschien er wieder mit seinem Bruder, der auch hervorragend englisch sprach. Wir diskutierten kurz, dann war es abgesprochen. Er besorgte einen 55er Chevy Bel Air in Orange mit Fahrer und er selbst machte den Guide und Übersetzer. Das ganze für den ganzen, restlichen Tag für 30 CUC. Es war mehr als Preiswert. Da wir keine Idee hatten, wo es eigentlich hin gehen sollte, beschloss er, selbst eine kleine Rundreise mit vielen Fotostopps zu organisieren.
Wir wechselten schnell noch Geld an der Lobby und da fuhr auch bereits der Wagen vor.
Hershey
Es ging los. Ich saß auf dem Beifahrersitz und Susanne machte es sich hinten bequem. So fuhren wir nach
Hershey. In dieser Stadt hatte sich vor der Revolution eigentlich alles um den Schokoladenproduzenten gedreht, bis Milton Hershey dann geflohen war und alles niederging. Noch heute war in dem kleinen Ort mit wenigen Einwohnern aber noch vieles alte erhalten.
Wir besuchten zuerst die alten Arbeiterunterkünfte, die verfallen sind. Man konnte sich aber noch vorstellen, wie viele der Arbeiter der Zuckerfabrik hier mal gelebt hatten.
Dann ging es weiter zur alten und verfallenen Zuckerfabrik. Alles war zugewachsen, aber noch immer sah man die Produktionsanlagen und gewaltigen Dampfmaschinen, die alles mal angetrieben hatten. Ich war nicht mehr zu halten. Mit der Kamera musste ich erst mal alles erkunden. Urban Exploring im Oldtimer auf Cuba. Ein einmaliges Erlebnis.
Santa Cruise del Norte
Wir machten als nächstes noch einen Stopp am alten Bahnhof. Hier hatte Hershey sogar schon E-Loks in Betrieb. Auch davon stand hier noch eine, die aber nicht mehr betriebsfähig war. Nach dem wir auch noch die Villa des Millionärs und die Angestelltenhäuser gesehen hatten, ging es weiter.
Weiter ging es nach Santa Cruise del Norte. Hier zeigte uns der Guide eine kleine Holzbrücke.
Diese wurde von den Arbeitern der heutigen Rumfabrik, wo derzeit "Havanna Club" destilliert wurde, als Zugang zur Fabrik täglich benutzt.
Danach besichtigten wir noch den Hafen des Ortes. Neben der Zuckerfabrik gehörte Hershey ehemals auch diese Destilliere.
Nach der tollen Tour brachte uns der Fahrer wieder zum Hotel. Heute konnten wir dann auch endlich mal in der Karibik schwimmen gehen, dann das Wetter war herrlich.
Der Strand von Jibacoa
Tag 17 (Mo):Leider war ich mit Schnupfen und Husten aufgewacht. Fieber hatte ich scheinbar auch. Daher bin ich nach dem Frühstück wieder aufs Zimmer gegangen und hatte noch eine Stunde geschlafen. Danach gingen wir an den Strand. Doch bald kamen wieder Wolken auf und es begann zu regnen. Also gingen wir an die Bar und ich trank mir einen Rum. Dann ging ich wieder auf das Zimmer und schlief eine Stunde, wobei ich heftig schwitzte. Dann ging ich wieder zur Bar und trank noch einen Rum. Medikamente hatte ich keine genommen. Der Rum und das Schlafen und Schwitzen zeigten aber Wirkung: Nachmittags ging es mir schon besser und wir packten die Koffer.
Tag 18 (Di):Mir ging es wieder gut. Der Rum hatte seine Wirkung gezeigt und ich konnte normal Frühstücken. Den halben Tag verbrachten wir am Pool, ohne Schwimmen zu gehen. Um 15 Uhr holte uns dann ein privates Auto ab. Ein älterer Peugeot, bei dem das Armaturenbrett gesponnen hat. Dieser brachte uns dann auf Schleichwegen zum Flughafen von Havanna. Der Rückflug über Madrid nach Frankfurt war unspektakulär. Wir landeten in Frankfurt, nahmen den nächsten ICE nach Duisburg und ließen uns per Taxi nach Hause bringen.