Die kambodschanische Art zu Reisen
Morgens nach dem Frühstück um 7:00 Uhr wartete ein "neuer" Bus auf uns, der uns 3 Stunden zur Thailändischen Grenze bringen sollte.
Der "neue" Bus war ein altes Wrack. Alle Koffer wurden in den Fahrgastraum verladen, weshalb wir alle eng
zusammen rücken sollten.
Wir forderten den Fahrer auf, uns mal einen Blick in die Laderäume werfen zu lassen, was er nur sehr widerwillig tat. Wir mussten erst damit drohen, den Reiseveranstalter sofort zu kontaktieren.
Der erste Laderaum war leer bis auf die Ersatzschuhe des Busfahrers.
Den anderen konnte oder wollte er nicht öffnen. Angeblich hatte er keinen Schlüssel.
Unsere Vermutung lag bei Schmuggelware. Aber auch unser Reiseleiter Darra spielte die Situation mit einem lächeln herunter. Es fand es nicht schlimm, wenn wir bei einer Vollbremsung alles Gepäck in den Nacken bekommen würden. So eine Art der Beladung sei hier normal.
Da hier mit unserer Sicherheit gespielt wurde um Profit zu machen gab es auch hinterher kein Trinkgeld für den Busfahrer. Der Reiseleiter war ebenso bei uns unten durch und erhielt von uns beiden nichts.
Grenzübergang von Kambodscha nach Thailand
Nach einer 3 Stündigen Überlandfahrt erreichten wir die Grenze von Thailand.
Die Koffer wurden auf Handkarren verladen und entschwanden unseren Blicken.
Unser Reiseleiter zeigte uns den Weg zu dem Schalter, wo wir die Ausreisegenehmigung bekommen würden.
Dann sollten wir über die Grenze gehen und in Thailand würde bereits unser neuer Reiseleiter warten.
Damit entschwand er und auch unser Bus.
Wahrscheinlich mussten sie nun ihre Schmuggelware aus dem Laderaum abliefern.
An dem Schalter warteten wir eine halbe Stunde, bis wir an die Reihe kamen. An dem kleinen Grenzübergang war man weniger auf Reisegruppen eingestellt.
Mal wieder wurden die Reisepässe und Visa genau kontrolliert und Fingerabdrücke genommen.
Keine Ahnung, wass die damit anfangen wollen. Als wir endlich den Ausreisestempel im Reisepass hatten, gingen wir zur thailändischen Grenze. Wir dachten, dass es nun schnell gehen würde, wie bei einer Einreise über den Flughafen von Bangkok aber weit gefehlt.
Wir standen vor einer endlosen Schlange vor dem Gebäude mit dem Schild "Emigration" in der prallen Sonne.
Autowrack an der Grenze zu Kambodscha
Nach einer Stunde hatte sich unsere Lage in soweit verbessert, dass wir endlich im Schatten standen.
Die ersten bekamen bereits Kreislaufprobleme, da uns das Wasser ausging.
Eine weitere Stunde später hatten wir endlich den ersehnten Stempel im Pass.
Willkommen in Thailand, dem nächsten Land des krampfhaften Lächelns!
Hinter der Grenze trafen wir auf die Holzkarren mit unseren Koffern. Von den Typen, die sie über die Grenze geschoben hatten, keine Spur. Hoffentlich war noch alles da.
Ein neuer Reiseleiter erwartetete uns bereits. So ergriffen wir selbst die Initiative und schoben die Karren an einen Platz im Schatten, wo wir uns alle wieder sammeln konnten.
Plötzlich erschienen auch die Karrenschieber wieder, da sie Angst hatten, das ihre Karren geklaut würden.
3 neuwertige, silberne Toyota Busse mit verdunkelten Scheiben, Hochdach, Klimaanlage und blauen Kunstledersitzen fuhren vor und liessen uns einsteigen. Welch ein Unterschied zum vorherigen Fahrzeug.
In dieser abgelegenen Gegend sah es mindestens so aus, als würden die Rolling Stones in den Wagen sitzen.
Die Fähre nach Ko Chang (Thailand) startet ihren Schiffsdiesel *röchel*
Wir führen immer weiter Südwärts in Richtung Trat und der Küste.
Der Weg führte uns durch endlose Plantagen und kleine Orte.
Zwischendurch machten wir zwei mal eine Pinkelpause und um 17:00 Uhr erreichten wir den Fähranleger auf die Insel Ko Chang.
Thailand, Trat und die Insel Ko Chang kannten wir ja bereits von unserem Urlaub 2010.
Die Fähre hatte sich in den letzten 2 Jahren nicht verändert. Sie war höchstens noch etwas rostiger geworden.
Wir stiegen während der Überfahrt aus den Wagen und gingen auf das obere Deck, wo es in einem kleinen Laden gab, wo man Chang Bier und Zigaretten (Marke "Wonder") kaufen konnte.
Auf den Zigarettenschachteln waren die auch für die EU bald vorgeschriebenen, ekeligen Bilder drauf, aber die Zigaretten schmecken fast wie Marlboro und kosteten pro Päckchen weniger als einen Dollar.
In Thailand werden als Zahlungsmittel übrigens nur thailändische Bath akzeptiert, aber es gibt an jeder Ecke Geldautomaten, in denen unsere Karten funktionieren. Ausserdem konnte man in jedem Hotel Bargeld wechseln.
Wir hatten uns bereits bei einer Rast mit ein wenig Bargeld aus einem Automaten versorgt.
Überfahrt auf die Insel Koh Chang, Thailand
Die Überfahrt nach Koh Chang dauerte 20 Minuten.
Anschliessend fuhren wir über serpentinenreiche Küstenstrasse zu dem
Klong Prao Resort, wo wir uns die nächsten Tage von der Rundreise erholen wollten.
Als wir das Resort erreichten, war es bereits dunkel. Die Zimmerschlüssel wurden verteilt und wir machten uns mit einem Plan des Resorts und unseren Koffern auf die Suche nach unserer Unterkunft.
Bald hatten wir diese gefunden und wir richteten uns darin ein.
Um 20:00 Uhr trafen wir uns mit der Reisegruppe und unserem Reiseleiter, um zusammen Essen zu gehen.
Er hatte einen Tisch in einem kleinen, einheimischen Restaurant festgemacht, dass 500 Meter vom Resort aus rechts an der Küstenstrasse am Ende des Dorfes lang.
Unsere Gruppe waren die einzigen Gäste in dem kleinen Lokal und es war interessant zu beobachten, wie nach der Bestellung der Getränke einer mit dem Moped losfuhr, um diese in einem Supermarkt zu besorgen.
Das Essen (ich hatte Meeresfrüchte mit Reis) war wirklich lecker.
Glücklich, morgen erstmals nach über zwei Wochen mal ausschlafen zu können, gingen wir zu Bett.