Markttag auf dem Land
Es ging am nächsten Morgen um 8:30 Uhr weiter nach Gondar. 200 Kilometer durch das schöne Hochland und dessen schlechte Strassen.
Das Frühstüch hatte aus Rührei und Toast mit Marmelade bestanden. Also schlecht wie immer.
Nur der heisse und starke Kaffee tröstete über das Frühstück hinweg.
Auf der Fahrt machten wir wie immer verschiedene Fotostopps.
Einen auch in einem Ort, wo gerade Markttag war.
Sobald wir den Bus verliessen, wurden wir wie immer sehr stark von der Bevölkerung, besonders den Kindern bedrängt. Trotz aller Schwierigkeiten gingen wir alle zusammen über den Markt, um zu sehen, was es hier so zu kaufen gab.
Eigentlich wurde alles angeboten. Von leeren Plastikwasserflaschen über Kleidung bis zu einheimischen Hiersebier (Talla) das traditionell aus gebrauchten, rostigen Konservendosen getrunken wird.
Weiterhin beobachteten wir, wie Frisches Injara und Kaffee zubereitet und verkauft wurde.
Immer umringt von Kindern, die um Kugelschreiber, T-Shirts oder Geld bettelten.
Die Ruinen von Kaiser Fasilides Palast
Gegen Mittag erreichten wir die auf 2133 m liegende Universitätsstadt Gondar wo wir unsere Zimmer in dem relativ neuen
Hotel Kino bezogen. Nach einer kleinen Mittagspause auf der Hotelterrasse, wo wir einen Kaffee tranken fuhren wir dann auf Besichtigungstour.
Das erste Ziel war Gemp, der Palastbezirk und die Ruinen von Kaiser Fasilides Palast.
In der Zeit zwischen 1632 und 1855 ließen die regierenden Kaiser eine riesige Anzahl von Schlössern errichten, die eine einzigartige geschichtliche Zusammenstellung der Kaiserdynastien repräsentieren. Anders als andere afrikanische Bauwerke zeigen diese Burgen ihren architektonischen Reichtum, der die Traditionen von Axum genauso wie arabische Einflüsse widerspiegelt.
Direkt vor den Ruinen befindet sich eine Kirche wo gerade eine grosse Hochzeitsfeier stattfand. Es schienen Wohlhabende Familien zu sein. Alle Gäste waren sehr schön gekleidet und es waren viele Fotografen zugegen. Es war eine gute Chance, sich darunter zu mischen und auch ein paar Fotos zu machen.
Gegen Ende der Besichtigung begann es zu regnen. So mussten wir das Ende des Gewitters in den Ruinen abwarten, bis wir wieder zu unserem Bus gehen konnten.
Kloster Debre Berhane Selassie
Danach besuchten wir das etwa 1 Kilometer entfernte Kloster Debre Berhane Selassie aus dem Jahr 1692.
Die Malereien an den Wänden und der Decke des Klosters gelten als die schönsten des Landes Äthiopien.
Im Kloster herrschte ein ziemliches Gedränge, da auch zwei andere Reisegruppen gerade vor Ort waren.
So ein Zusammentreffen ist in diesem Land bisher eher die Ausname.
Die Kunstvoll gestalteten Köpfe an der Decke der Kapelle sollen geköpfte Frauen darstellen,
die der Legende nach als Engel wieder auf die Erde zurück kehren sollen.
Fotografieren war zwar erlaubt, aber nur ohne Blitzlicht, um die wertvollen Gemälde nicht zu schädigen.
Da ich kein Stativ dabei hatte, musste eben der Altar eben als Stativ herhalten und der Selbstauslöser die Fernbedienung ersetzen. Komisch, das andere nicht die Idee hatten.
Als andere (Russen?) es sahen machten sie es sofort nach.
Selbst die, die ein Stativ und ein Lichtstarkes Objektiv hatten.
Bad des Fasillidas
Anschliessend fuhren wir zum zu dem Bad des Fasillidas.
Das kleine Wasserschloss steht in Mitten eines von grossen Bäumen bewachsenen Gartens und ist mit starkem Mauern umgeben. Früher soll der Kaiser das Bassin, in dem das Gebäude auf Stelzen steht, als Bad genutzt haben, in dem er von einem der Balkone sprang.
Bei dem Zustand der Balkone sollte man das heute besser nicht versuchen.
In dem Bassin (70x40 Meter) dass das kleine Lustschloss umgibt, ist allerdings heute aus Denkmalschutzgründen kein Wasser mehr.
Nur zum Timkat-Fest wird er ein mal pro Jahr mit Flusswasser durch einen unterirdischen Kanal gefüllt.
Nach der Besichtigungstour gingen wir alle zusammen in der "City" von Gondar noch einen Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf die Stadt trinken und fuhren dann in unser Hotel, wo wir auch zu
Abend assen. Dieses mal gönnten wir uns eine Pizza, die mir Magendrücken und leichten Durchfall bescherte.