Kaffee
Am nächsten Morgen war wieder frühes Aufstehen angesagt.
Bereits um 6:30 Uhr gingen wir frühstücken.
Es das übliche Essen, dieses mal mit einem glibberigem Ei.
Mit dem Bus ging es dann erstmal zurück zur N 13, wobei wir zwischendurch an einer Kaffeeplantage halt machten.
Hieng erklärte uns einiges um den Kaffeeanbau.
Da wir aber bereits den Kaffeeanbau von Costa Rica her kannten, war das ganze hier doch eine Nummer kleiner.
Direkt gegenüber der Plantage lag ein kleines Dorf.
Wir nutzten die Zeit um auch dieses anzusehen.
Hieng führte uns herum und erklärte uns, wie das tägliche Leben in so einem Bauerndorf ablief.
Ebenso übersetzte er zwischen den Dorfbewohnern und uns.
Man merkte an den Blicken der freundlichen Leute, das sich hierher scheinbar noch nie eine Reisegruppe verirrt hatte.
Kmehr Tempel Wat Phou in Laos
Wir fuhren weiter nach Pakse und von dort über die Brücke auf das andere Mekong-Ufer.
Hier in Südlaos bildet der Mekong nicht die Grenze zu Thailand wie in Mittellaos.
Nach einigen Kilometern verliessen wir die neue, gut ausgebaute Strasse und führen über eine Piste in Richtung des Kmehr Tempels Wat Phou.
Der Tempelbezirk Wat Phou und die Kulturlandschaft Champasak sind eine von zwei Weltkulturerbestätten in Laos.
An einem einheimischen Restaurant vor der Tempelanlage bestellten wir unser Mittagessen vor und gingen dann zur Besichtigung.
Ein elektrischer Golfwagen fuhr uns direkt zu den unteren Gebäuden.
Im unteren Bereich wurde die gewaltige Anlage derzeit von Archäologen restauriert.
Wir bekamen einen ersten Eindruck, wass uns in Angkor erwarten würde.
Opferstelle in Krokodilform aus der vor-Kmehr-Zeit
Es war mal wieder ein super heisser Tag.
Nach dem wir den unteren Teil gesehen hatten, kämpften wir uns auf der uralten, steilen Treppe in die nächste Ebene. Dort gab es eine Allee mit ewig lebenden Bäumen (Frangipani). Die Vorfahren dieser Bäume sollen bereits vor 2000 Jahren hier gestanden haben. Ein Ableger steht übrigens nun in einem Blumentopf in unserer Küche.
Man musste sich auf jeden einzelnen Schritt konzentrieren, um nicht zu fallen.
Auf dieser Ebene gab es einige kleinere Gebäude.
Nach dem einen grossen Teil unseres Trinkwassers ausgetrunken hatten und wieder zu Atem gekommen waren,
folgte der Aufstieg auf die oberste Ebene.
Die Stufen wurden noch steiler und schlechter.
Wahrscheinlich gibt es hier in 10 Jahren eine Rolltreppe.
Oben gab es das Heiligtum, einen (heute) Buddhistischen Tempel, eine Opferstelle in Krokodilform und einen aus dem Felsen gehauenen Elefantenkopf zu sehen. Ebenso eine heilige Quelle, an der wir unseren Trinkwasservorrat ergänzten (hoffentlich hat es keiner gesehen).
Elefantenritt zur Tempel-Ruine "Phou Asa"
Nach 2 Stunden waren wir wieder an dem Restaurant, um Mittag zu essen.
Ich hatte mir nur eine kleine, leichte Zwischenmahlzeit ausgesucht und sass nun vor einem riesigen Berg "Springrollen" (Frühlingsrollen) mit Salat. Alles für nur 3 Dollar. Mahlzeit!
Während des Essens gab Hieng eine Planänderung bekannt:
Das für Übermorgen geplante Elefantenreiten mussten wir vorziehen, da er für Übermorgen keine freien Elefanten mehr zu buchen waren. Das bedeutete, das wir heute erst spät unser neues Hotel erreichen würden, aber dafür Übermorgen mehr Zeit hätten. Wir willigten alle ein.
Also fuhren wir zurück über Pakse in Richtung der kambodschanischen Grenze.
In dem Dorf "Ban Khiet Ngong" warteten bereits 10 Elefanten mit je einem Mahut auf uns.
Auf den Elefanten ritten wir dann auf einen Berg zu der Tempel-Ruine "Phou Asa", einem Schutthaufen aus dem 11.Jahrhundert. Es waren sehr ruhige Tiere, und es gab keinen sonderlichen Massnahmen zum Schutz der Touris wie in anderen Ländern, wo wir auf Elefanten getroffen waren. Wir konnten die Elefanten aus der Hand mit Zuckerrohr füttern, sie anfassen und streicheln. Wie grosse Kühe.
Fähre zur Insel Don Khong
Anschliessend fuhren wir 2 Stunden zu den 4000 Inseln im Mekong.
Um 19:00 Uhr erreichten wir die Fähre auf die grösste Insel, auf der unser Hotel für die nächsten 2 Nächte lag.
Die "Fähre", ein zusammengeschustertes "Etwas" sah kaum so aus, als ob sie unseren Bus tragen könne.
Sie hatte auch kein Licht und so musste unser Bus während der 300 Meter Überfahrt aushelfen.
Die Sicherheit würde der ADAC in Deutschland mit 3 Totenköpfen bewerten.
Bald gibt es aber auch eine Brücke zur Insel - Diese wird gerade von den Chinesen gebaut und bezahlt.
Als Zeichen der Freundschaft der Länder.
Wahrscheinlich wird das "Geschenk", bei dem es um politischen Einfluss geht, viele Händler am Ufer und Fährleute arbeitslos machen.
Daran merkte man mal wieder, dass wir in einem kommuistisch regiertem Land waren.
Im Hotel
"RatTaNaSing" brachten wir schnell unser Gepäck auf die Zimmer und gingen dann Abendessen.
Badetag am Mekong
Am nächsten morgen warteten 2 Longtail-Boote direkt neben dem Restaurant des Hotels auf uns.
Diese waren mit billigen Plastik-Terassenstühlen in versetzter Anordnung bestückt.
Natürlich waren sie in keinster Weise mit den Booten verschraubt.
Nicht sehr sicher, da die kleinen und flachen Boote bereits beim besteigen ziemlich schwankten.
Wir fuhren 2 Stunden zwischen den 40000 Inseln herum.
Manche der Inseln waren allerdings so klein, dass darauf höchstens 2 Personen stehen könnten.
In Don Det liessen wir uns am Ufer absetzen und wanderten entlang des Mekong bis zur alten Eisenbahnbrücke nach Don Khon.
Die Brücke und die Eisenbahnlinie wurde von den Franzosen zur Kolonialzeit gebaut, aber bald wieder aufgegeben.
Eine alte, verrostete Dampflokomotive unter einem Dach und einige Schienen, die heute als Zaun dienen, sind die letzten Zeugen der Eisenbahn in Laos.
Die Mekongfälle "Li Phi"
In einem kleinen Restaurant in Don Khon bestellten wir einen Tisch und unser Mittagessen vor und wanderten weiter zu den Mekongfällen "Li Phi".
Dieses sind die westlichen Kaskaden der Mekongfälle.
Auf einer Breite von mehr als 10 Kilometern fällt der Fluss in Kaskaden über 21 Meter ab. Dabei erreichen die Mekongfälle eine mittlere Abflussmenge von 11.600 m³/s und Maximalwerte von fast 50.000 m³/s
Wieder war ein superheisser Tag und die Wanderung von den Mekongfällen zurück nach Don Khon war grausam.
Einzig der Gedanke an ein eiskaltes Beerlao trieb uns weiter.
Nach dem wir uns in dem Restaurant mit Springrollen und kalten Getränken gestärkt hatten, gingen wir zu den beiden Booten, die inzwischen auf uns in Don Khon warteten.
Es waren die gleichen von heute Morgen.
Sie fuhren uns zu einem ausgemachten Treffpunkt mit dem Bus und Peng in dem Ort Nakasong.
Endlich eine Klimaanlage!
Die Khon Phapeng Wasserfälle
Mit dem Bus fuhren wir nun zu den Khon Phapeng Wasserfällen.
Es gibt zwei parallel verlaufende Hauptkaskaden der Mekongfälle, wobei die Khong Phapheng (Laotisch: Getöse des Mekong) mit etwa 15 Metern Fallhöhe und 1Kilometer breite deutlich höher, aber schmaler als die Li Phi Fälle sind.
Die Mekongfälle sind der breiteste Wasserfall der Erde und der größte Wasserfall Asiens und das Haupthindernis für eine Nutzung des Mekong als Schifffahrtsweg nach China.
Zur Kolonialzeit wollten die Franzosen die Mekongfälle sprengen, aber das Vorhaben scheiterte.
Daher wurde die vorher erwähnte Eisenbahnlinie gebaut, um die Wasserfälle zu umgehen.
Vor Ort gab es für uns auch die Möglichkeit, sich mit kalten Getränken zu versorgen und bei Bedarf mit T-Shirts und ähnlichem einzudecken.
Nach der Besichtigung bestiegen wir wieder den Bus, um eine weitere Expedition zu wagen.
Suche nach Flussdelphinen auf dem Mekong
Wir wollten versuchen, im Mekong lebende Flussdelphine zu sehen.
In dieser Gegend sollte angeblich eine kleine Population Irawadidelfine (Orcaella brevirostris) leben.
Im Mekong leben laut einer Zählung des WWF (Stand August 2011) nur noch 85 Exemplare.
Dazu fuhren wir weiter direkt an die kambodschanische Grenze.
Hier mieteten wir uns mehrere kleine Boote mit einheimischen Kapitänen.
Hier war nichts touristisch erschlossen, und die Kapitäne waren eigentlich nichts anderes als Fischer, die ihre Fischerboote und sich selbst für Touren anboten.
Jedes der 4 Boote konnten 5 Personen und den Kapitän tragen.
Sie bestanden zwar darauf, dass wir die vorhandenen Rettungswesten anzogen, aber diese Dinger mit defekten Verschlüssen hätten nicht wirklich leben retten können.
Laotische Kinder beim Bad im Mekong
So fuhren wir in ein Delta hinter einer Insel und legten uns auf die Lauer.
Leise dümpelten wir auf dem ruhigen Wasser.
Tatsächlich sahen wir einige male eine Rückenflosse aus dem Wasser kommen, aber es war immer zu weit weg, um ein brauchbares Foto zu machen.
Selbst mein 300er Tele war in dem schwankendem Boot überfordert oder manchmal ich zu langsam.
Da wir in den wackeligen Booten nur unbequem hocken konnten, brachen wir nach einer Stunde ab und fuhren zurück.
Leider konnten die Boote nicht weit genug an das flache Ufer fahren.
Also mussten wir entweder springen oder durch das Wasser laufen.
Ich hatte Glück und sprang weit genug, aber andere nahmen lieber direkt nasse Schuhe und Hosen in Kauf.
Auf dem Boot war kein Luftzug zu spüren gewesen.
Ein weiteres mal waren wir an diesem Tag durchgeschwitzt, und so stürzten wir uns schnell in den klimatisierten Bus.
Fähre zur Insel Don Khong bei Sonnenuntergang
Langsam begann die Dämmerung und unser klimatisierter Bus brachte uns wieder zur Fähre auf die Insel Don Khong.
Leider war die "grosse" Fähre gerade abgefahren und in Anbetracht der fortgeschrittenen Uhrzeit beschloss Hieng, das wir die "kleine" Fähre für Personen und Mopeds nehmen würden.
Der Bus würde später nach kommen.
Die kleine Fähre war noch "besser" als die grosse.
Es gab keine Sitzplätze und auch kein Geländer.
Dicht gedrängt standen wir mit ein paar Mopedfahrern darauf und warteten, ob sie wirklich ohne zu kentern das andere Ufer erreichen würde.
Im Hotel angekommen kämpften wir noch ein wenig mit der Steuerung der Klimaanlage und gingen im Hotel Abendessen. Um 22:00 Uhr gingen wir dann nach einem Ereignissreichen Tag zu Bett.