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Reiseberichte
Kuba | |||||||||
2002
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Einmal ein richtig fernes Traumland sehen. Einmal im Leben was anderes erleben als den üblichen Pauschalurlaub in Spanien, der Türkei oder Griechenland. Natürlich wollten wir dabei keinen reinen Badeurlaub machen, sondern auch das Land und die Leute kennenlernen. Da wir bisher in unseren Urlauben immer die Gegend mit einem Leihwagen erkundet hatten, und wir 'richtige' Rundreisen für unbezahlbar hielten, wollten wir es dieses mal wieder genauso machen.
Unsere Wahl fiel auf die Karibikinsel Kuba...
Wir buchten also im Sommer 2002 eine 2-wöchige Pauschalreise mit "Alltours" auf die Halbinsel Hicaco. Ziel war das (All Inclusive) Ibero-Star Hotel "Bella Costa" nahe bei dem Ort Varadero.
Als wir nach einem über 10-stündigen LTU-Charter-Flug von Düsseldorf auf Kuba landeten, fühlten wir uns am Ziel unserer Träume. Schnell stellten wir aber fest, das die touristisch extrem erschlossene Halbinsel Hicaco eigentlich nichts mit dem wirklichen Kuba gemeinsam hat. Die Halbinsel durfte von Einheimischen nur betreten werden, wenn diese dort wohnten oder arbeiteten. Es gab eine regelrechte Grenzstation auf der einzigen Zufahrtsstrasse. Auch liefen am Strand immer unauffällige Herren in schwarzen Anzügen umher, die über die Sicherheit der Touristen wachten. Der Strand war aber trotzdem der schönste, den wir je gesehen hatten. Er bestand aus weissem Korallensand und das Wasser hatte die Temperatur einer Badewanne.
Nach 2 Tagen waren wir aber den Strand leid. Wir mieteten uns daher einen Motorroller (ein ziemliches Wrack, aber er fuhr) im Hotel und erkundeten den Rest der Halbinsel. Es gab viel zu Erkunden, wie die "Cueva de Ambrosia" oder die "Case de Al Capone", aber das wahre Kuba hatten wir dadurch noch immer nicht erlebt.
Es musste also ein Auto her. Einen Leihwagen zu bekommen war kein Problem. Mit dem Wagen (der anhand der Farbe der Nummernschilder und des neuwertigen Zustandes sofort als solcher zu erkennen war) verliessen wir erstmals die Halbinsel und besuchten unter Anderem die Orte Matanzas und Cárdenas. Hier erlebten wir nun endlich das wahre Kuba und den real existierenden Kommunismus.
Danach wollten wir natürlich noch mehr von Kuba sehen. Also buchten wir im Hotel eine Busstour in die Zaparta-Sümpfe und an die Schweinebucht. Nun ging es richtig los mit einer Speedboot-Fahrt durch die Sümpfe und der Erkundung Kubas. Der Besuch der geschichtsträchtigen Schweinebucht und der dortigen Krokodilfarm waren eindrucksvolle Erlebnisse.
Aber das reichte uns noch immer nicht. Wir wollen noch mehr von Kuba sehen und erleben. Also buchen wir eine weitere 2-tägige Busstour nach Havanna und Pina del Rio. Nun erlebten wir wirklich "Kuba live". Wir besichtigten Havanna mit allen seinen Sehenswürdigkeiten wie den Friedhof "Necropolis de Colon" und das "Castillo de Morro", gingen abends in das berühmte "Cabaret Tropicana" und übernachteten in einem uralten Hotelzimmer (ohne Fenster) in der Altstadt direkt am Hafen. Am nächsten Tag ging es weiter nach Westen und wir besuchten "Pina del Rio". Dort besichtigten wir die dortigen Zigarrenfabriken und natürlich auch die tolle Landschaft.
Viel zu schnell war dieser Traumurlaub zu Ende und wir flogen wieder Heim. Nach dieser ersten Traumreise begannen wir aber sofort neue Pläne zu schmieden. Im nächsten Jahr wieder mal nach Spanien oder noch "einen drauflegen"? wie es weiter ging steht in unserem nächste Reisebericht...
Hier einige Fotos von der ersten 'Traumreise' :
(Hiermit entschuldige ich mich für die teilweise schlechte Qualität der Bilder. Die Fotos wurden von alten, analogen Dias gescannt.)
Der Strand der Halbinsel Hicaco.Wir sind noch immer der Meinung, dass es keinen schöneren Strand in der Karibik gibt.
Der Sand besteht aus Korallenbruch und ist daher fast rein weis. Das Wasser hat 28 Grad.
Unauffällig stehen aber überall Wachleute im Hintergrund die verhindern, das Touristen von einheimischen belästigt werden.
Die Halbinsel Hicaco ist eine Hochburg der Touristik und hat mit dem eigentlichen Kuba nicht viel gemeinsam.
Wer nicht nur baden, sondern das wirkliche Kuba sehen will, muss daher Varadero und die Halbinsel Hicaco verlassen.
Wir waren total begeistert von den Oldtimern aus den 50ern und 60ern die hier liebevoll gepflegt werden und noch täglich im Einatz sind (auf dem Bild sieht man einen 56er und 57er Chevrolet Bel Air).Insbesondere das 1957er Modell ist heute als Oldtimer in Europa und den USA sehr beliebt.
Viele dieser Oldtimer haben mangels Ersatzteilversorgung aus den USA hier auf Kuba inzwischen einen russischen Dieselmotor als Antrieb.
Der originale V8-Motor lagert meistens gut verpackt in der Garage oder Wohnung des Besitzers auf bessere Zeiten.
In einem Restaurant in Varadero begegneten wir einem Ara und seinem Besitzer. Der Kubanische Ara-Halter kannte Deutschland sehr gut da er lange Zeit in diesem Bruderstaat (DDR) verbracht hatte und mich immer mit "Genosse" anredete.
Die Weltpolitik hatte er leider in den letzten Jahren verpasst.
Den aktuellen Status von Deutschland konnte ich ihm aber auch nicht klar machen, da sein deutsch dafür doch nicht reichte.
Dafür hat Susanne wenigstens ein Foto von seinem Ara und mir gemacht.
Diese Art von kubanischer Werbung ist am Strassenrand häufig zu sehen...(Im Dorf gibt es viele "Camilo" ?! Kann uns einer übersetzen, was Fidel damit meint? Dafür reichen unsere miserablen Spanischkenntnisse nicht.)
Ein erster Blick auf Havanna an einem regnerischen Tag (bei 30 Grad). Wir waren überwältigt, da wir uns unseren Traum der ersten Fernreise erfüllt hatten.
Noch ahnen wir damals nicht, wie viele weitere, exotische Städte wir auf unseren folgenden Fernreisen noch sehen würden...
Im Zentrum von Havanna, direkt am Innenministerium sieht man diese gigantische Montage von Ce Guevara mit der Inschrift "Vorwärts bis zum Sieg".Es ist ein beeindruckendes Gefühl, hier zu stehen, wo bereits Papst Johannes Paul eine Messe gefeiert hat und dabei ein Problem mit der Kulisse hatte (gegenüber ist der Palast Fidel Castro´s)…
Die "Catedral de San Cristóbal de La Habana" wurde zwischen 1748 und 1787 erbaut. 1793 erhielt die Kirche den Status einer Kathedrale.Lange Zeit waren hier die Überreste von Christoph Kolumbus bestattet, die von den Spaniern allerdings später nach Sevilla überführt wurden.
Ein Kamelbus (Camello) in Havanna.Er wird in Kuba wegen seiner Form so genannt und wird sowohl überland als auch in den großen Städten als Nahverkehrsmittel eingesetzt.
Es sind im Grunde Sattelschlepper, auf deren Auflieger die Buskabine aufgeschweisst wurde.
Das 1930 gebaute Capitol in Havanna ist ein Nachbau des Originals aus Washington, jedoch 1 m höher. Heute residiert dort die Akademie der Wissenschaften Kubas.
Die Schweinebucht (Bahia de Cochinos).Am 17. April 1961 scheiterte hier eine CIA-gestützte Invasion von Exilkubanern gegen die Revolutionsregierung unter Fidel Castro.
Die Invasion markierte einen ersten Höhepunkt der anti-kubanischen Aktionen der USA.
Im Weltsicherheitsrat kam es zu Debatten um die Rechtmäßigkeit des Angriffs.
Kuba scheiterte jedoch mit seinem Antrag, die USA als Aggressor zu verurteilen, am Vetorecht der Vereinigten Staaten.
Ein Alligator auf Kuba in der Schweinebucht.Leider findet man diese Tiere fast nur noch in Schutzgebieten und in Zuchtfarmen auf Kuba.
Crocodile Andy auf einer Alligatorfarm mit seiner Beute und dem Hut des Tierpflegers.Leider musste die Beute und der Hut auf Kuba bleiben (Das ist aber warscheinlich besser so).