Angkor Wat
Am nächsten Morgen ging es wieder früh los. Bereits um 7:30 Uhr sassen wir wieder im Bus und fuhren zum berühmten Tempel
Angkor Wat, dessen Siluette auch die Flagge von Kambodscha und die 500-Riel-Banknote schmückt.
Wir waren so früh dorthin unterwegs, da das Licht zwar Nachmittags und am Abend für Fotos besser ist, aber der Tempel dann von Unmassen von Reisegruppen überlaufen ist. Die asiatischen Reisegruppen würden nie so früh dort sein, erklärte uns unser Reiseleiter und behielt wie immer Recht.
Wir betraten die grösste Tempelanlage der Region Angkor durch den Hauptzugang über einen steinernen Damm, der über den etwa 180 Meter breiten Wassergraben führte.
Für die Besichtigung des gewaltigen Tempels hatten wir 2,5 Stunden vorgesehen.
Auf allen oft gezeigten Bildern sieht man eigentlich immer nur das Eingangstor mit seinen 3 Türmen. Und dahinter den Tempel mit ebenfalls 3 Türmen. Der Tempel selbst hat aber 5 Türme, was man allerdings erst sieht, wenn man nahe genug davor steht und ihn nicht mehr aus der Zentralperspektive sieht. Der Tempel wurde perfekt symmetrisch erbaut.
Die Zeit, in der er erbaut wurde ist umstritten. Manche Fachleute datieren ihn auf das 11. Jahrhundert andere auf das 12. Jahrhundert bis Mitte des 13. Jahrhunderts.
Restaurierter Nagakopf am Zugang zum Angkor Wat
Auch über den eigentlichen Zweck des Tempels sind sich die Archäologen uneinig. Anders als in den anderen Tempeln, deren Hauptzugang bzw. -ausgang nach Osten weist, ist der Angkor Wat nach Westen ausgerichtet, die Himmelsrichtung Yamas, des Gottes des Todes. Manche Forscher deuten den Tempel deshalb auch als Grabstätte des Königs. Eine Grabkammer oder Hinweise darauf wurden noch nicht gefunden.
Im Inneren des Tempels befanden sich sehr schöne Fresken an den Wänden. Viele ausländische Organisationen helfen bei der Restauration und Erhaltung von Angkor Wat, aber diese ist fast nicht bezahlbar. Auch die aktuellen Arbeit eines deutschen Teams konnten wir beobachten.
In den Zeiten des Vietnamkriegs wurde Angkor Vat von den roten Khmer als Unterschlupf und Festung missbraucht. Trotzdem wurde der Tempel von den Amerikanern nicht bombardiert.
Im Gegensatz zu den französisches Hotels gegenüber des Hauptzugangs, von denen nur noch Mauerreste zu sehen waren.
Heute darf dort kein Haus aus Stein mehr gebaut werden.
In einer Schule bei dem Tempel Preah Enkosey in Siam Reap, Kambodscha.
Susanne und ich warteten nach der Besichtigung in einem noblen Kaffee gegenüber des Haupteingangs auf das Eintreffen aller Mitreisenden. Der Laden war zwar nicht preiswert, aber es gab leckeren Cappuchino.
Als unsere Reisegruppe sich wieder gesammelt hatte, fuhren wir mit dem Bus zu dem Tempel Preah Enkosey.
Der kleine und wenig bekannte Tempel lag etwas nördlich des Stadtzentrums von Siam Reap. Von dem Tempel aus dem wahrscheinlich 10. Jahrhundert sind nur noch 2 Türme aus Ziegelstein erhalten. Er liegt auf dem Gelände eines buddhistischen Klosters. Dort gab es allerdings auch eine Schule, die wir auch besuchen durften. Für mich waren die Schüler und die Mönche die interessanteren "Fotomodelle".
Der Tempel
Preah Ko war unser nächstes Ziel. Er wurde im späten 9. Jahrhundert während der Regentschaft von König Indravarman I. in der neuen Hauptstadt Hariharalaya errichtet und gemäß einer Inschrift am 25. Januar 880 eingeweiht. Vor den Gebäuden standen drei Figuren, die das Reittier des Gottes Shiva darstellen, den Stier Nandi.
Da der Tempel langsam in dem zu weichen Boden versinkt und einzustürzen droht, wurde er gerade durch deutsche Techniker gesichert.
Der Tempel Bakong
Im Anschluss fuhren wir weiter zum Mittagessen in ein lokales Restaurant in der Nähe des Ortes "Kouk Trach".
Wir beide zahlten etwa 15 $ für unsere beiden Mahlzeiten und die Getränke.
Nach dem Mittagessen ging es weiter zu dem Tempel
Lolei. Der Tempel wurde während der Regentschaft von König Yasovarman I. errichtet und laut einer Inschrift am 8. Juli 893 eingeweiht. Von den ehemals vier Türmen waren nur noch zwei erhalten. Einer war halb verfallen und der Vierte stürzte bereits im Jahr 1968 ein. Derzeit waren aber Restaurierungsarbeiten im Gange.
Anschliessend fuhren wir zu unserem letzten Tempel in Angkor (obwohl es noch viele weitere gab). Langsam waren wir aber auch Tempelruinen leid.
Der letzte Tempel unserer Angkor-Besichtigungstour war
Bakong. Er wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts gebaut und im Jahr 881 Gott Shiva geweiht. Besonders die Elefanten (leider ohne Rüssel und Schwänzen) an den Ecken des Bauwerks waren toll. Leider waren viele der Sandsteinreliefs nicht mehr erkennbar oder bröseln ab.
Auf dem Nachtmarkt von Siam Reap
Um 16 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel. Wir gingen duschen und 17:15 Uhr trafen wir uns wieder mit Sabine und Holger, um in die City von Siam Reap zu fahren. Vor dem Hotel nahmen wir uns wieder einmal ein TukTuk. In der City angekommen, besichtigten wir zuerst einige Läden und Verkaufsstände.
Ich kaufte mir ein weiteres Erinnerungs-T-Shirt zu 3 $ (ich hab bereits über 100 von unseren Reisen) und Susanne entschied sich für 2 Schals mit typischem Kmehr-Muster (4 $ pro Stück).
Nach dem die Einkäufe erledigt waren, suchten wir uns ein kleines Restaurant abseits der Hauptstrasse.
Schnell wurden wir beim alten Markt fündig. Das Restaurant wurde kaum von Touristen besucht, da es viel zu einfach aussah. Eher wie eine umgebaute Garage. Auf der Karte warben sie mit "Kmehr Cuisine" und das war nicht übertrieben. Selten hatten wir so ein gutes Abendessen und preiswert noch dazu:
Mit Getränken kostete es für uns beide gerade mal 14 $. Als wir nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang über den Nachtmarkt machten, gab es mal wieder einen Stomausfall in der ganzen Innenstadt. Da der Nachtmarkt in einer Markthalle stattfand, mussten wir uns den Weg ins Freie mit meinem Blitzlicht suchen. Die Hotels und Supermärkte hatten Notstromaggregate, aber sonst lag alles im Dunkeln. Wir nahmen uns ein TukTuk zum Hotel genommen, tranken am Pool noch ein Bier, packten dann die Koffer und gingen zu Bett.