Inzwischen war es Samstag geworden und nach dem Frühstück gingen wir beide in unser Bungalow und zogen uns für die heutige Canopy-Tour um:
Lange Hosen und hohe, feste Wanderschuhe mit Socken.
Um 11 Uhr waren wir dann an der Rezeption und warteten auf unsere Abholung.
Gegen 11:15 Uhr wurden wir dann von einem Toyota-Bus in den Regenwald zur Station der Ranger gebracht.
Hier erhielten wir dann unsere Ausrüstung für die Canopy-Tour:
Gurtzeug, Handschuhe, Helm und jeder eine Rolle aus Stahl mit Handgriffen.
Nachdem wir nun ausgerüstet waren, mussten wir mit dem schweren Gurtzeug eine ganze Weile mit den Rangern die Piste zur Hauptstrasse hinauf laufen und dann in den Regenwald abbiegen.
Nach einem kurzen, aber anstrengendem Marsch durch den Dschungel befanden wir uns dann an einer Schlucht, an deren Klippe ein Drahtseil befestigt war.
Hier bekamen wir eine Einweisung in das Canopy.
Man erklärte uns, wie man bremst (dazu die Lederhadschuhe), Notfalls wieder Fahrt aufnimmt (wenn man zu stark gebremst hat und stecken bleibt), Wo man mit den Fingern nicht hingreifen sollte (wenn man sie behalten will) und vieles mehr.
Was ist das Canopy überhaupt?
Es geht darum, sich an gespannten Stahlseilen durch den Wald gleiten zu lassen.
Dazu hängt man sich mit seiner Rolle an ein Drahtseil, und gleitet daran zum nächsten Baum.
Dabei überwindet man (in unserem Falle) 8 Stationen zwischen den Bäumen mit einer maximalen Höhe von 35 Metern und einer Distanz von bis zu fast einem einem Kilometer pro Drahtseil.
Das ganze haben sich Forscher als Möglichkeit zur Erforschung des Lebens in den Baumwipfeln ausgedacht.
Nach der Einweisung hatte ich bereits "die Hose voll".
Ich und meine Höhenangst! Wie hatte mich meine Frau nur zu so einem Mist überreden können?
Wir gingen also zu der Klippe und ich wurde als erster von dem Ranger mit meiner Rolle in das Seil eingehängt.
Er fragte mich noch, ob ich bereit sei (war ich natürlich nicht aber was sollte ich anderes als "ja" sagen) und der der wilde Ritt begann.
Ich schrie beim Start einmal laut "Scheeeeiiiiiisssseeee!!" und schon war ich unterwegs.
Nach der ersten Überwindung, die Augen auf zu machen, war es ein geniales Gefühl, so durch die Wipfel des Dschungels zu gleiten.
Am nächsten Baum wurde ich von den anderen Guides abgefangen und in ein Sicherungsseil am Baum eingehängt.
Eigentlich war es gar nicht so schlimm gewesen und die Aussicht unterwegs war ja genial.
Nach über einer Stunde hatten wir endlich wieder festen Boden unter den Füssen.
Danach waren wir durchgeschwitzt und ich brauchte auf den Adrenalinschock erstmal einen halben Liter kaltes Imperial.
Wir liessen uns also zum Bungalow fahren und nahmen, nachdem wir uns frisch gemacht hatten, den Elektrobus zum "white beach".
Dort badeten wir im Pazifik und gingen zum Mittagessen.
Susanne hatte diesmal das Rindersteak mit Reis und ich einen Cheeseburger.
Die Portionen waren mal wieder mehr als üppig.
Gegen Nachmittag fuhren wir dann wieder zum Resort und deckten uns im Supermarkt mit dem nötigsten für die nächsten 2 Tage ein (Zigaretten, Eistee und Knabberzeug).
Nach einigen kalten Getränken an der Bar gingen wir dann wieder zu unserem Bungalow.
Hier war erstmal Relaxen und Duschen angesagt und um 19:00 Uhr gingen wir dann zum Abendessen.
Dabei trafen wir unsere Freunde Horst, Gritt, Erich und Christel und verbrachten mit ihnen den Abend.
Zwischen durch, als ich eine mit Christel eine Zigarette rauchen war, hatte ich ein kaltes Gefühl am Fuss.
Eine 20cm lange Schlange war drüber gekrochen.
Ich schnappte mir diese am hinteren Ende und zog sie ins Licht.
Das sorgte dafür, das einige Gäste des Restaurants ihren Platz verliessen.
Leider hatte meine Frau kein Interesse daran, mir meine Kamera zu bringen und so blieb die Schlange unfotografiert und ich lies sie in dem Büschen verschwinden.
Es war unser letzter gemeinsamer Abend und gegen 22 Uhr trennten sich unsere Wege zu den Bungalows.
Wir packten schon mal die Koffer da es für uns morgen wieder nach San José gehen sollte.
Die anderen flogen erst später Heim oder mit anderen Gesellschaften wie wir.