Airbus A330-300 nach Istanbul
Diese Reise begann wie viele andere unserer Rundreisen:
Wir liessen uns mit dem Auto um 6 Uhr morgens nach Duisburg zum Hauptbahnhof bringen.
So wie bei world insigt üblich, erhielten wir nur eine Buchungsnummer für die Bahnfahrkarten, mit der wir die Tickets bereits am Vortag abgeholt hatten.
Planmässig erreichten wir den ICE über Düsseldorf und Köln zum Frankfurter Flughafen um 7:08 Uhr
Alles funktionierte ohne nenneswerte Probleme.
Da der Check in der Turkish Airlines erst für die first class geöffnet hatte und nichts los war, konnten wir auf dem roten Teppich einchecken. Unser Gepäck wurde nach Addis Abeba durchgecheckt und wir erhielten die Bordkarten für die Flüge.
Er erste Flug nach Istanbul in einem Airbus A330-300 (2-4-2 Aufteilung) war nur zu einem Drittel bebucht, und so erhielten wir eine 4er Bank für uns.
Flughafen Istanbul-Atatürk
Der Abflug erfolgte pünktlich um 11:45 Uhr. Und wir landeten 3 stunden später in Istanbul, wo wir 3 Stunden Aufenthalt hatten. Ich begab mich auf die Suche nach einem Raucherraum, der nicht einfach zu finden war.
Am Ende des duty-free Bereichs führt eine Rolltreppe zu den Lounges einiger Fluggesellschaften und zu einem Restaurant. Wenn man seitlich an dem Restaurant vorbei geht, gelangt man zu einer Dachterasse. Diese war der einzige Ort auf dem Flughafen, wo man rauchen durfte.
Gegen 17:45 flogen wir dann mit einer Boeing 737-800 (3-3er Aufteilung) fünf einhalb Stunden weiter nach Addis Abeba, wo wir gegen 1 Uhr nachts Ortszeit landeten. Auch dieses mal hatten wir eine Sitzbank für uns alleine.
Bei der Ankunft stellten wir unsere Uhren 2 Stunden vor, holten die Koffer ab und beantragten unser Visum, was wir für 20 Dollar auch schnell bekamen. Danach wechselten wir 200 Euro und 100 Dollar in Birr und erhielten dabei einen riesiges Bündel. Der Wechselkurs lag bei 25 Birr pro Euro und der grösste Schein war ein 100er, den auf dem Land aber kaum einer wechseln kann.
Blick über Addis Abeba
Vor dem Flughafen trafen wir dann unsere Reiseleiterin Edna und den Rest der Reisegruppe.
Reiseleiter dürfen den Flughafen übrigens nicht betreten. Auch nach dem verlassen des Flughafens darf man nicht wieder hinein, um z.B. auf die Toilette zu gehen.
Ein 20-Sitziger Toyota Coaster mit unserem Fahrer wartete bereits auf uns. Das Gepäck wurde durch ein Fenster in den Bus geladen und wir fuhren zu unserem
Hotel Wabe Shebelle in der City.
Hier bekamen wir den ersten Eindruck von Äthiopischen Mittelklassehotels. Die ersten 3 Etagen waren nur über die Treppe erreichbar. Da nur einer der 3 Fahrstühle in den Etagen oberhalb der 3.halten konnte. Die anderen beiden hielten frühestens in der 10ten. Der Rest war eben kaputt. Ausserdem passen immer nur 2 Personen mit Koffern in einen Fahrstuhl, der dann 20 Zentimeter unterhalb der gewählten Etage anhielt und die Türe öffnete. Ebenso war in einem Aufzug das Licht defekt.
Gegen 2 Uhr lagen wir dann endlich auf den durchgelegenen Matratzen von Zimmer 403 und schliefen uns erstmal aus.
Taxen in Addis Abeba
Am nächsten Tag schliefen wir bis 8 Uhr morgens und gingen dann um 9 zum Frühstück.
Es gab ein Frühstücksbuffet, an dem wir uns für ein frisch zubereitetes Omlett und Pancakes mit Ahornsirup entschieden. Dazu starker und heisser Kaffee für mich und Tee für Susanne.
Die Besichtigungstour in Addis Abeba sollte erst um 14:00 Uhr beginnen, daher beschlossen wir, uns erstmal die Umgegend anzusehen und einen Supermarkt zu suchen.
Also verliessen wir das Hotel und gingen durch die Strassen. In diesem Stadtteil gab es aber hauptsächlich Läden mit Werkzeugen und Autoersatzteilen. Wir fragten uns durch und fanden schließlich eine Art Kiosk, wo wir mehrere Flaschen Wasser und Zigaretten (Stange Marlboro zu 400 Birr = 16 Euro) erstanden.
Entgegen aller Befürchtungen und Vorankündigungen konnten wir unbehelligt durch die Strassen gehen. Wir wurden kaum angesprochen, obwohl uns doch immer wieder nachgesehen wurde. Bei dem chaotischen Verkehr gibt es übrigens nur eine Möglichkeit, die Strasse zu überqueren: Einfach gehen und nicht nach dem Verkehr sehen. So machen es hier alle und die Autos hupen, bremsen und weichen eben aus.
Wenn man zögert, kommt man nie über die Strasse.
Lucy
Um 13:30 Uhr traf sich unsere Reisegruppe in der Lobby der Hotels.
Für den Nachmittag war eine Stadtbesichtigung geplant.
Unser erstes Ziel war das Nationalmuseum, das sich im ehemaligen Palast von Haile Selassie auf dem Universitätsgelände befindet.
Nach dem wir dieses besichtigt hatten, ging es weiter zum Ethnologische Museum.
Dort trafen wir dann auch Lucy, das berühmte, 3,2 Millionen Jahre alte Teilskelett eines als weiblich interpretierten Individuums der Art Australopithecus afarensis.
Nach dem kulturellen Teil der Besichtigungstour fuhren wir zum Mercato, dem Der größte Markt Afrikas.
Der Markt ist nach Produkttypen eingeteilt, d.h. Läden, die Lebensmittel, Haushaltswaren, Textilien, Elektronikartikel u.a. verkaufen, sind jeweils in einem eigenen Bereich angeordnet.
Mercato
Unsere Reiseleiterin fand es allerdings zu gefährlich, mit so einer grossen Gruppe dort herum zu laufen.
Es konnte jemand verloren gehen und dort würden auch sehr viele Diebe unterwegs sein.
Also fuhren wir mit dem Bus über das Gelände, wobei wir die Fenster geschlossen lassen sollten.
Es waren tausende Menschen in den verwinkelten Gassen unterwegs und es war ein heilloses Chaos.
Teilweise war es schwierig, mit dem Bus einen Weg durch die Menschenmassen und Waren zu finden.
Natürlich wurde der Bus ständig von Händlern umringt, die uns etwas verkaufen wollten und uns aufforderten, die Fenster zu öffnen.
Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir noch an einem Supermarkt, um uns mit Wasser und Keksen für die Rundreise einzudecken. Bier oder Zigaretten waren im Supermarkt übrigens nicht zu bekommen.
Um 17:30 Uhr erreichten wir das Hotel, wo wir uns für den Abend frisch machten.
Nach einigem Basteln bekamen wir auch den Kessel im Bad in gang und hatten Warmwasser in der Dusche.
Injera
Für 19 Uhr hatten wir uns mit 3 weiteren zum Abendessen verabredet. Wir wollen in ein typisches Restaurant, dass sie heute Morgen entdeckt hatten.
Das Taxi, ein verbeulter blau-weisser Lada, kostete für uns alle 150 Birr.
Die Fahrt war ein kleines Abenteuer für sich. Ohne Licht raste der Fahrer zwischen den anderen Fahrzeugen durch die Dunkelheit, wobei wir jedes Schlagloch auf den bis zum Blech durchgesessenen Sitzen spürten.
Das Restaurant war prima. Wir assen dort vegetarisches Injera mit Fisch und tranken einheimisches Bier dazu.
Injera ist ein grosser Sauerteigfladen aus Teffmehl, auf den die verschiedene Speisen gelegt werden.
Traditionell wird Injera mit der Hand gegessen, wobei sich jeder ein Stück Fladen abreisst und damit die Speisen darauf greift.
Nach dem Essen versuchten wir noch den Honigwein (Tej), der aus traditionellen Glasrundkolben (Berele) getrunken wird. Diese speziellen Gläser erinnerten uns irgendwie an preiswerte Blumenvasen.
Das gesamte Abendessen kostete für uns alle 355 Birr, also war die Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi fast ebenso teuer.
Nach dem Essen fuhren wir mit einem Taxi zum Hotel, packten die Koffer und gingen zu Bett,