Die Juniorsuite mit Poolblick für eine Nacht
1.Tag (Fr)Die Nacht zum Freitag endete für uns morgens um 2 Uhr. Wir hatte ein Taxi vorbestellt, das auch pünktlich um 3:30 Uhr vor der Tür stand. Es war ein modernes London-Taxi mit E-Antrieb. Also hatten wir reichlich Platz.
Im Flughafen Düsseldorf hatten wir schnell den Schalter der "
Corendon Airlines Europe" gefunden. Die Schlange war schon lang, da dort erst mal ein Flug in die Türkei abgefertigt werden musste. Nach dem Einchecken gingen wir direkt durch die Sicherheitskontrolle Richtung der Gates, da sehr viel Andrang war. Unser Gate war C54. Da wir noch Zeit hatten, nutzte die Zeit für einen Besuch im Smoking Room bei Gate C32. Der Abflug war für 8:00 Uhr angesetzt, verzögerte sich aber bis 8:30 Uhr. Ca.13:30 (Es gab keine Zeitverschiebung) landeten wir dann in Hurghada. Wir brachten die Einreiseformalitäten hinter uns (Visum 30 Euro pro Person), holten die Koffer am Band ab und trafen einen Mitarbeiter von Schauinsland, der uns in den Bus für den Transfer ins Hotel brachte. Nach einer kurzen Fahrt waren wir dann in unserem Hotel
Dana Beach, wo wir für eine Übernachtung eincheckten. Da gerade kein Deluxe-Zimmer mit Meerblick zur Verfügung stand, gab man uns eine Juniorsuite mit Poolblick. Wir gingen uns frisch machen und danach zur Sports Bar, ein Bier trinken. Danach gingen wir dann zum Abendessen in eines der vielen Restaurants. Hier entschieden wir uns für Asiatisch. Der lange Tag hatte uns geschafft und so konnte ich nur Vorspeisen essen (Sushi) und hab nicht mal das Bier ausgetrunken. Müde vielen wir um 19 Uhr ins Bett.
Rast in der Wüste
2.Tag (Sa)Auch am Samstag war wieder frühes Aufstehen angesagt. Um 5:30 Uhr ging der Wecker. Wir machten uns Reisefertig und stellten die Koffer zur Abholung auf den Flur. Danach gingen wir zur Rezeption um auszuchecken. Unsere Koffer wollten gleich da sein. Anschließend besorgte in unsere Lunchpakete aus einem Restaurant, wozu ich mich erst mal durchfragen musste.
Als dann der Transferbus vorfuhr, waren unsere Koffer noch immer nicht da. Nun machte der man von unserer Reiseleitung bei der Rezeption Druck, und in 5 Minuten waren die Koffer abgeholt und im Bus, und die Fahrt nach Luxor ging los. Unterwegs machten wir ein mal Rast um uns was zu Trinken zu kaufen und aufs Klo zu gegen.
Nun begann unser Bus, Probleme zu machen, denn das Automatikgetriebe wollte nicht mehr richtig hochschalten.
Trotz dieser Schwierigkeiten Erreichten wir gegen 13:30 Uhr, also nach 6 Stunden Fahrt, Luxor und die Anlegestelle, wo mehrere Schiffe lagen. Die vorderste war die MS Lady Carol, die aber gerade renoviert wurde und in Vorstreichfarbe und ohne Innenausstattung da stand. Darüber waren wir ja 2 Tage vor der Abreise informiert worden, das wir ein anderes, kleineres Schiff bekommen würden.
MS Lady Carol in Renovierung
Unsere Koffer wurden von Trägern in Matrosenanzügen auf eines der nebeneinander liegenden Schiffe gebracht und dort in der Rezeption gesammelt. Alle Gäste wurden in die Bar des Schiffs geführt und nach einem Begrüssungscocktail wurden alle anhand einer Liste in zwei Gruppen aufgeteilt. Wir waren in der kleineren Gruppe und mussten auf ein anderes Schiff. Hier wurden wir wieder in die Bar verfrachtet und wir beide achteten darauf, das unsere Koffer mit auf diesem Schiff waren. Hier konnten wir nun endlich einchecken und mussten unsere Pässe abgeben. Wieder erhielten wir das übliche Armbändchen und konnten auf unser Zimmer. Es war das erste direkt neben der Lobby zuzusagen im Erdgeschoss.
Dieses Schiff, die
MS Nile Serenity hatte im Gegensatz zu der gebuchten MS Lady Carol nur 40 Kabinen (die andere hatte 86). Auch gab es an Bord nur Suiten, alle mit Balkon. Also hatten wir mal wieder das gute Los erwischt.
Wir bezogen unsere Kabine und gingen zum Essen im Unterdeck. Ich hatte Fisch und gebratene Auberginen. Alles sehr lecker. Danach waren wir auf dem Oberdeck, um dort und der Bar was trinken. Um 17 Uhr war dann das Treffen in der Horus-Bar neben der Lobby mit unserem Reiseleiter Aladin. Er war studierter Ägyptologe. Er nannte unsere Gruppe "Gruppe Aladin" und erkläre uns, dass das Programm immer am Abend mit Uhrzeiten ausgehängt wird. Den Abend verbrachten wir mit orientalischen Abendessen und danach wieder auf dem Oberdeck, den am Schiff nebenan gab es eine Bauchtanz-Show und wir lagen ja auf der selben Höhe.
Luxor-Tempel
3.Tag (So)Langes Ausschlafen gab es hier nicht. Unser Reiseleiter wollte immer die frühen, kühlen Stunden nutzen, wenn noch wenig Touristen bei den Sehenswürdigkeiten waren.
So ging es früh um 6 Uhr zum
Luxor-Tempel, wohin uns ein Reisebus brachte. Der Tempel liegt im Zentrum von Luxor und es war nicht weit. Beeindruckend waren die Statuen von Ramses II. Sogar spätere Gemälde der Römer waren noch sichtbar. Auch sahen wir ein eingemeißeltes Bildnis von Alexander dem Großen. Oben auf dem Tempel lag eine über 100 Jahre alte Moschee, die damals auf den im Sand verschütteten Tempel gebaut wurde. Nach Ägyptischem Gesetz sind über 100 Jahre alte Bauwerke schützenswert. Daher ist die Moschee noch heute in Betrieb und wurde bei der Restaurierung nicht entfernt. Vor dem Tempel standen früher zwei Obelisken. Heute ist es leider nur noch einer, denn der andere steht in der verpesteten Luft in Paris. Von hier aus führt eine mit Sphinxen gesäumte Allee bis zum Tempel Karnak.
Unser Reiseleiter hatte sehr viele Informationen für und konnte alles gut erklären. Ein sehr guter Reiseleiter! Da hatten wir schon ganz anderes erlebt.
Karnak
Danach besichtigten wir ein Papyrus Fabrik, wo uns die Herstellung des Papiervorläufers gezeigt wurde. Hie wurden Bilder auf dieses Material gemalt und natürlich auch verkauft. Solche Veranstaltungen werden ja in jede Rundreise eingebaut. Aber die Bilder waren uns zu teuer, auch wenn sie schön waren.
Dann ging es weiter zum
Karnak-Tempel. Viele Pharaonen bauten 2000 Jahre an ihm, und trotzdem wurde er nie vollendet. Er ist der größte Tempel von ganz Ägypten. Nach der Besichtigung brauchten wir erst mal eine Cola in dem Restaurant auf dem Gelände. Es war ja irre heiß inzwischen.
Nach der Besichtigung ging es wieder mit dem Reisebus zum Schiff. Der Nachmittag war frei.
Wir verbrachten unsere Zeit beim Essen und auf dem Oberdeck.
Am Abends saßen wir beide mit unserem Reiseleiter und unterhielten uns stundenlang.
Um 22 Uhr gingen wir dann nach einigen Cocktails ins Bett.
Im Tal der Könige
4.Tag (Mo)Nach dem Frühstück (Kaffee und Croissants) um 5 Uhr wartete bereits ein Reisebus auf uns, mit dem wir in das Tal der Könige fuhren. Hinter dem Haupteingang mit dem Ticketschalter stiegen wir dann in kleine elektrisch betriebene, seitlich offene Busse um, die uns zu dem Gräberfeld brachten.
Mit seiner Eintrittskarte durfte man sich 3 der vielen Gräber aussuchen, die man besichtigen wollte. Dazu werden die Karten am Eingang des Grabs gelocht. Das berühmte Grab von Tut-Ench-Amun, einem eher unwichtigem Pharao, der bereits mit 19 Jahren bei einem Unfall verstarb, kostete aber extra, auch wenn dort nicht mehr viel zu sehen ist.
Welche Gräber derzeit zu besichtigen sind, ändert sich immer mal wieder. Teils um die Gräber zu schützen, andererseits um weitere Restaurationsarbeiten oder Grabungen vorzunehmen.
Fotografieren war übrigens erlaubt, aber natürlich ohne Blitz und Stativ.
Im Grab KV 11 von Ramses III
Als erstes besichtigten wir das Grab
KV6, das von Ramses IX.
Es war recht flache angelegt und nicht besonders groß. Aber die Wände waren kunstvoll verzieht und es war erstaunlich, wie gut sich die Farben über 2000 Jahren erhalten hatten.
Gegenüber lag übrigens das tiefste Grab der ganzen Anlage, aber das schenkten wir uns, denn es war sehr heiß und da mussten wir uns den tiefen Abstieg und vielen Treppen nicht gönnen (Im Sommer sind hier locker 45 Grad).
Als nächstes besuchten wir das Grab
KV16 von Ramses I.
Hier ging es allerdings auch recht steil hinunter in den Felsen. Auch dieses Grab war reich verzehrt und bemalt.
Am unteren Ende stand ein Sarkophag. Einer der Aufseher kletterte auf diesen und machte mit Susannes Handy Bilder von der Oberseite vom Sarkophag den wir so nicht sehen konnten, aber gut, dass sie ihm kein Trinkgeld gab. Die Bilder waren alle verwackelt und unbrauchbar.
Als letztes gingen wir in das Grab
KV11 von Ramses III.
Dieses war das größte, das wir besichtigten.
Die langen Wege waren wie in allen anderen Gräbern unglaublich prächtig verzieht und bemalt.
Totentempel der Hatschepsut
Im Anschluss fuhren wir zu einer Alabaster-Manufaktur, wo uns gezeigt wurde, wie aus den Steinen Figuren gemeißelt wurden. Dann ging es wie üblich in den Verkaufsraum. Wir kauften uns für 400 ägyp. Pfund eine kleine, schwarze Konschu-Figur, einem Gott, den wir aus dem Marvel-Film "
Moon Knight" kannten.
Direkt danach ging es zum
Totentempel der Hatschepsut. Auch hier brachten uns vom Ticketschalter aus kleine elektrisch betriebene, seitlich offene Busse zu dem Tempel. Hatschepsut war eine Pharaonin und 22 Jahre auf dem Thron. Dieser Tempel wurde bereits komplett neu aufgebaut und restauriert. Hier gab es tolle Relieffe mit Fischen und Booten zu sehen, die sich perfekt erhalten hatten.
Unser Reiseleiter erklärte uns zu den Relieffen die Hintergrundgeschichte und was man alles daraus ersehen kann.
Wirklich gut, wenn man solch einen Reiseleiter hat, der wirklich was von der Geschichte versteht und flüssig die Hieroglyphen lesen kann. Hier tranken wir dann noch eine kalte Cola in einem Restaurant, und gingen dann zum Bus.
Memmon Kolosse
Auf dem Rückweg zum Schiff machten wir dann noch Halt bei den
Memmon Kolossen.
Diese wurden bereits von den alten Römern erstmals restauriert.
Sie stellen den König Amenophis III. dar, der auf einem Thron sitzt, mit den Händen auf den Knien. Er blickt Richtung Nil. Die Gesichtszüge des Pharao sind nicht mehr kenntlich. Auch die Kronen auf den Köpfen der Statuen fehlen. In wesentlich kleinerem Maßstab sind beidseitig an den Beinen der Statuen aufrecht stehende Frauengestalten angeordnet, wobei die Figur am jeweils rechten Bein die Große königliche Gemahlin Amenophis des III. Teje und die an den linken Beinen seine Mutter Mutemwia darstellen.
Mittags waren wir dann wieder an Bord. Das Schiff lief nun aus und die Reise auf dem Nil begann nun richtig.
Die Fahrt ging bis in die Nacht, wobei wir ein mal durch eine Schleuse mussten. Leider war wegen der Dunkelheit nicht viel zu sehen. Abends gab es noch einen Infoabend mit dem Kapitän, wobei wir auch weitere Details über die
MS Nile Serenity erfuhren. Sie war 78 Meter lang, 15.3 Meter breit und 11 Meter hoch. Angetrieben wurde sie von 3 Caterpillar-Motoren mit je 425 PS.
Um 22 Uhr gingen wir dann ins Bett. Das Schiff war noch unterwegs nach Edfu.