Kletterwand aus Basalt (Los Ladrillos) bei dem kleinen Bergdorf Boquete.
7.Tag (Do)Die Koffer waren wieder im Bus und pünktlich um 8 Uhr ging es auf die längste Fahrstrecke unserer Rundreise. Die Fahrt ging immer weiter in Richtung Westen auf der Panamericana (Natürlich mit einigen Pausen) bis kurz vor die Grenze von Costa Rica. In David verließen wir dann die N1 und nun ging es nach Norden. Hier war es dann auch mit der Hitze vorbei und das Klima wurde angenehmer. So erreichten wir bald die Berge und den Nebelwald. In dem kleine Bergdorf Boquete, das auf 1200 m Höhe lag, stieg dann ein örtlicher Reiseleiter (Nickolas) zu, der sich sehr gut mit der Fauna und Flora des Nebelwaldes auskannte, zu. Im Gespräch über Pfeilgiftfrösche stellten wir dann fest, das er aus Mülheim an der Ruhr stammte, und er auch wie ich fast alle kannte die sich hier mit Pfeilgiftfröschen beschäftigten. So klein kann die Welt sein.
Er zeigte uns zuerst eine Kletterwand aus Basalt, die hier sehr beliebt war. Direkt neben an war ein kleiner Wasserfall.
Dann ging es zu einer Kaffeeplantage (Finca Lérida). Hier machten wir einen Rundgang und uns wurden alle Pflanzen und der Anbau des Kaffees gezeigt. Dabei zeigte sich, das Nicolas wirklich viel von der Natur wusste und keine Frage unbeantwortet lies.
Im Boquete Tree Trek Mountain Resort
Nach der kleinen Wanderung mussten wir natürlich noch eine Tasse Kaffee hier trinken und ein Stück Kuchen essen. Das musste sein. Danach fuhren wir zu unserem Hotel
Tree Trek Mountain Resort. Was in 1700 Metern Höhe weit abseits anderer Häuser und mitten in der Natur lag. In dieser Höhe hatte inzwischen Nieselregen eingesetzt und der Nebel begrenzte die Sicht auf 100 Meter. Das kommt im Nebelwald täglich mal vor. Daher ja auch der Name. Dieses Hotel war eigentlich ein Zentrum für Aktivitäten. Es gab Hängebrückenwanderungen, Einen Kaffee-Trail und Canopy-Strecken. Ebenso wurden Klettertouren angeboten.
Wir bekamen unsere Hütten mit Terrasse zugeteilt, und dann verabschiedeten sich unsere Reiseleiter und der Busfahrer. Erst am Atlantik würde uns dann wieder eine Reiseleiterin übernehmen und ein anderer Busfahrer würde uns nach zwei Nächten hier dort hin bringen. Es fuhr übrigens ein Shuttle-Bus stündlich von hier ins Dorf und zurück bis 16 Uhr. Für genug Abenteuer war nun ja gesorgt.
Nach dem es aufgeklart hatte, sahen wir direkt wie vor unserer Terrasse die Kolibris in den Blüten umher flogen. Das Abendessen bestellten wir uns heute im Hotel und gingen zeitig zu Bett.
Hängebrückentour in Boquete, Panama.
8.Tag (Fr)Um 7:45 ging es zum vorbestellten Frühstück. Dieses hatten wir uns gestern Abend von der Speisekarte aussuchen können. Es gab Rührei, "QuitschKäse", Schinken und Pancakes mit Ahornsirup. Dazu guten Kaffee. Für 8:15 sollten wir uns dann beim Adventure-Center einfinden. Auf dem Weg hatte man einen tollen, klaren Blick auf den imposanten erloschene Vulkan Barú, der mit knapp 3.480 m der höchste Berg des Landes ist.
8:30 begann dann unsere Hängebrücken-Tour mit einer örtlichen Reiseleiterin. Über 6 verschiedene Hängebrücken sollte es heute gehen. Alle mussten noch unterschreiben, dass wir das Risiko auf eigene Kappe nehmen, und dann ging es los. Erst mal steil bergauf auf Pfaden durch den Nebelwald, der heute Vormittag zum Glück klar war.
Erst dachte ich, dass ich es nicht schaffe und an Abbruch dachte, da mir die Luft weg blieb. Aber ich riss mich zusammen und mit kleinen Pausen ging es dann.
Die erste Hängebrücke war mit 150 Metern die längste und mit 100 Metern Höhe auch die höchste. Also allen Mut zusammen nehmen und drüber. Es war ja nicht unsere erste Brücke dieser Art auf unseren Reisen.
Hängebrückentour in Boquete, Panama.
Die Route über die Hängebrücken
Über unzählige Stufen ging es immer weiter den Berg hinauf. Die Pfade waren schwierig zu begehen da es teilweise recht rutschig war und die angebrachten Geländer aus Ästen nicht immer wirklich fest und oft auch nicht vorhanden waren.
So ging es weiter über einige weitere Brücken. Immer weiter den Berg hinauf. Erst kurz vor der 5.Hängebrücke erreichten wir den höchsten Punkt der Wanderung auf ca. 2000 Metern.
Von dort aus ging es dann über Treppen und Pfade steil berg ab. Da war ich nun im Vorteil und Susanne mit ihren Knieproblemen eher im Nachteil.
Nach ca. 2,5 Stunden hatten wir dann die 4 Kilometer Wanderung durch den Nebelwald und die 6 Brücken geschafft. Der Weg endete wieder im Camp. Für Nachmittag war dann noch die Tour de Caffee angesetzt. Die Zeit bis da hin verbrachten wir auf der Terrasse unseres Zimmers. Zum Glück hatten wir uns auf dem Weg zum Hotel in der Stadt mit Getränken und Snacks eingedeckt, aber die Vorräte schwanden bereits wieder.
Tour de Caffee in Boquete, Panama.
Um 13:15 ging es dann wieder zuerst zum Adventure-Center. Hier begann nun unsere Tour de Caffee.
Zuerst wurden wir zu einem Gelände mit verschiedenen Kaffepflanzen geführt und dort wurde uns sehr viel über den Anbau und die verschiedenen Sorten erklärt. Dieses mal war es eine größere Gruppe, da einige Jugendliche diese Tour scheinbar auch gebucht hatten. Dieser nervten ein wenig durch ihr Gekicher, da sie uns scheinbar für alte Säcke und Schachten hielten und wir ja nicht zu ihrer Surfer-, Kletterer- und "have Fun" Generation gehörten. Aufkommender Regen beendete dann die Exkursion und es ging im Haus weiter.
Hier wurden dann verschiedene Bohnen frisch gemahlen und aufgebrüht, so dass jeder 5 Sorten im Vergleich probieren konnte. Interessanter weise schmeckte mir ein normaler Arrabica am besten.
Wir hatten uns abgesprochen, nach der Tour den letzten Transfer-Bus ins Dorf zu erwischen. So waren wir froh, als die Sache um 15:50 endete. Wir erwischten den Bus so gerade noch und führen die 10 Kilometer nach Boquete. Leider regnete es noch immer. Im Dorf angekommen, suchten wir zuerst einen Supermarkt, um die Vorräte aufzufüllen und danach Pizza essen zu gehen. Die Österreicher blieben noch, aber wir nahmen uns ein Taxi und ließen uns ins Camp fahren.