Möchte jemand einen aus Holz geschnitzten Mörser?
Morgens um 8 Uhr ging es nach einem guten Frühstück wieder weiter. Wir verliessen den Süden und fuhren erst mal wieder Richtung Hauptstadt.
Das erste Ziel waren einige Bretterbuden an der Landstrasse, wo aus Holz geschnitzte Mörser verkauft wurden.
Massenhaft Leute wollten uns dort auch unbedingt Nüsse verkaufen. Wahrscheinlich eine Spezialität dieser Gegend.
Dann hielten wir an einem angeblichen Supermarkt. Hier konnte man aber keine Preise der Waren sehen und musste alles einzeln erst erfragen. Ein Sixpack Bierdosen kostete über 600 Pesos. Und Cola gab es nur in unhandlichen zwei 2 Literflaschen.
Die Salinen bei Bani
Dann ging es zu den Salinen bei Bani. Hier war alles Metallische durch den hohen Salzgehalt in der Luft völlig verrostet und man konnte meinen, dass hier schon lange keiner mehr arbeiten würde. Doch es funktioniert irgendwie. In den Becken wurde das Salzwasser abgepumpt und über Rohrleitungen in die Freihandelszone geleitet, wo die weitere Weiterverarbeitung stattfand. Weiße Salzfelder wie anderswo waren somit keine sichtbar.
Sie hatten auch eine tolle , alte Schmalspurlok mit Benzinmotor in einem Schuppen stehen, doch leider hatte ich mal wieder das falsche Objektiv drauf. Das Superweitwinkel hatte ich in den Koffer gepackt.
Wir hielten dann kurz an einem Restaurant, wo wir heute zu Mittag essen sollten und konnten uns aussuchen, was wir dann später haben wollten: Ganzer Fisch, Seeschnecke, Garnelen oder Huhn.
Susanne entschied sich für Seeschnecke und ich mich für Garnelen. Die
Große Fechterschnecke (in der Dominikanischen Republik „Lambi“ genannt) war eine Spezialität dieser Gegend. Auf Grund von Überfischung ist die Art stark gefährdet und steht unter Artenschutz. Sie ist in Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens sowie in Anhang B der Bundesartenschutzverordnung gelistet.
Die Dunas de Las Calderas Baní .
Nach dem das Essen bestellt war, ging es zu den Naturgeschützten Dünen "Dunas de Las Calderas Baní ". Diese waren nur 10 Minuten Fahrzeit entfernt. Erst wanderten wir zur Aussichtsdüne und deren Aussichtsturm. Es war ein toller Ausblick. Wer wollte konnte nun eine kleine Wanderung an den Strand mit machen und fast alle wollten mit. Es war irre heiß und der Boden war sehr weich und so mit schwer zu begehen. Es war eine echte Hitzeschlacht. Irgendwann erreichten wir dann aber mit trockenen Kehlen den Strand.
Am Strand hatten wir einen der Steine gesammelt und jede Menge unseres Trinkwassers aus dem Rucksack verbraucht.
Nach der Wanderung fuhren wir zum Mittagessen zurück in das Restaurant. Alle war frisch zubereitet worden und total lecker. Es war das beste Essen auf dieser Reise bisher. Da waren wir uns alle einig.
Die Reise ging weiter in die Mitte der Insel nach Jarabacona im Hochland auf 600 Metern.
Unterwegs machten wir einen Stopp und tranken einen Cappuccino Vanillia für 75 Pesos. Also 1,5 Euro etwa.
In der Öko-Farm Ranchero Baiguate
Kurz bevor wir das Ziel erreichten, gab es noch einen Stau wegen einem brennendem Autos. Ein Jeep Wrangler stand in Vollbrand. Zum Glück hatte er keine Gasanlage und war ein Diesel. Da es keine Verletzten gab und wir eh nicht helfen konnten, fuhren wir schnell vorbei. Die Feuerwehr war ja bereits verständigt und unterwegs.
Aufstieg zu unserer Unterkunft war steil und mit dem Bus nebst Anhänger nur in ersten Gang zu schaffen. Dabei mussten wir die Klimaanlage abschalten, um den Motor nicht zu überlasten.
Das Ziel erreichten wir um 19 Uhr im dunklen. Die Sonne war ja bereits um 18 Uhr untergegangen.
Die "
Ranchero Baiguate" war kein Hotel, sondern eine bewirtschaftete Farm die neben ihrem Betrieb auch Öko-Tourismus anbot und sehr interessant. Wegen der Dunkelheit verlegten wir die Besichtigung aber auf morgen.
Wir hatten schnell geduscht und mangels Fön waren wir auch schnell beim Abendessen um 20 Uhr, wo es das übliche Buffet gab. Aber es war frisch und lecker und der guter Salat war aus eigenem Anbau. Endlich auch mal eine scharfe Sauce zum Schnitzel.
Den Rest des Abends laberten wir noch mit dem Reiseleiter und dem hartem Kern der Gruppe. Hier gab es übrigens leckeres Bohemian-Pils. Und die Taschenlampen waren mal wieder absolut notwendig.
Der Kaffee wurde hier noch von Hand in die Tüten gefüllt und verpackt.
Üppig viel das Frühstück nicht aus doch es gab wenigstens starken Kaffe und Toast und Marmelade.
Nach dem Essen besichtigten wir erst mal die Ranch, deren Gemüseanbau, die Pferde auf der Weide, den Fluss, den Spielplatz, deren Macadamiaröstung und so weiter.
Dann ging es mit dem Bus nach Jarabacona zu der Kaffeefabrik
Kimera Koffee. Hier konnten wir den ganzen Produktionsablauf beobachten. Vom Trocknen der Bohnen, die händische Sortierung, Röstung und die Verpackung Es wurde nur der beste Kaffe verarbeitet, der komplett aus ökologischen Anbau stammte. Deren Hauptmarkt waren die USA. Hie kauften wir auch Kaffee für meine Mutter als Mitbringsel.
Zu Gast im Jarabacoa-River-Club.
Anschliessend fuhren wir zu einem ehemaligen Social Club am Rio Yaque del Norte, wo sich früher einheimische die viel Geld trafen.
Heute war die Anlage ein Hotel für Ökotourismus geworden. Dem "Jarabacoa-River-Club".
Aktuell war das ganze geschlossen, aber man lies uns zu einer Besichtigung hinein. Mitten durch die Anlage strömte der Rio Yaque del Norte durch ein enges Tal, auf dem man Rafter beobachten konnte. Über den Fluss führte eine schwankende Hängebrücke.
Danach fuhren wir in die City von Jarabacona.
Hier besichtigten wir noch den über 200 Jahre alten Baum der Schamanen und Kathedrale von Jarabacona.
Alle Läden in der Stadt hatten zu dieser aber leider geschlossen.
Ausflug zum Salto baiguate bei Jarabacoa.
Zum Mittagessen waren wir wieder auf unserer Ranch. Da es Susannes Magen nicht gut ging, beschloss sie, den heutigen Nachmittag auf der Hängematte unserer Lodge zu bleiben und nicht an der Nachmittags-Tour teilzunehmen.
Nach dem Essen ging es dann auf der Ladefläche eines umgebauten Allrad LKWs mit Sitzbänken zum Wasserfall "Salto baiguate". Die Fahrt dauerte 20 Minuten, wobei sich zeigte, dass der LKW jeder Steigung und unwegsamen Gelände gewachsen war. Nach der Fahrt mussten wir noch weitere, 20 Minuten durch den Dschungel und steile, rutschige Treppe mit schwierigen Stufen laufen. Dann standen wir endlich vor dem beeindruckenden Wasserfall (auch wenn ich in Venezuela schon viel mächtigere gesehen hatte). Wer wollte, konnte auch schwimmen gehen, aber das wollte keiner. Höchstens mal mit den Füssen ins Wasser. Dann ging es auf dem gleichen Weg zurück und um 15 Uhr waren wir dann wieder auf der Ranch.
Susanne lag noch immer Magenkrank in der Hängematte. Sie hatte Montezumas Rache erwischt.
Wir blieben bis zum Abendessen auf der Terrasse. Nach dem Essen verabschiedete sich Susanne ins Bett.
Ich blieb noch lange mit unseren neuen Freunden dort.